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Klinik für Hämatologie Institut für Klinische Chemie

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2.3 Blut<br />

Die Qualität von Laboruntersuchungen wird stark von Einflussgrössen und<br />

Störfaktoren beeinflusst, welche durch korrektes Vorgehen bei der Vorbereitung<br />

des Patienten, der Blutentnahme, bei Probenlagerung und –transport<br />

kontrolliert oder ausgeschlossen werden können. Auf die wichtigsten Punkte<br />

wird im folgenden eingegangen:<br />

2.3.1 Häufige Einflussfaktoren<br />

Venöse Stauung darf nur kurzfristig angelegt werden. Eine Minute sollte<br />

nicht überschritten wer den, da es sonst zu einer Konzentrierung von Zellen<br />

und makromolekularen Substanzen wie Proteinen (z.B. Enzyme) und der<br />

daran gebundene Moleküle (z.B. Lipide, Bilirubin, Hormone, Medika men te,<br />

Eisen, Calcium, Magnesium) kommt. Eine aufrechte Körperhaltung hat<br />

denselben Effekt, weshalb die Blutentnahme im Sitzen oder Liegen empfohlen<br />

wird.<br />

Repetierter Faustschluss («Pumpen») während der Blutent nahme führt<br />

zu einem Anstieg von Kalium und Magnesium.<br />

Starke körperliche Belastung und einige therapeutische und diagnostische<br />

Massnahmen, wie i.m. Injektionen und Prostata palpation führen zum<br />

Anstieg von diversen Enzymen und Substra ten.<br />

Die Angabe des Entnahmezeitpunktes ist besonders wichtig bei Parametern,<br />

die circadianen Rhythmen unterliegen (zum Bei spiel Eisen und Cortisol).<br />

Spezielle Anweisungen können aus dem alphabetischen Teil entnommen<br />

werden.<br />

Sehr viele Parameter werden durch Nahrungsaufnahme verändert. Die Referenzbereiche<br />

beziehen sich auf Blutproben, die im Nüchternzustand (mindestens<br />

8 Stunden postprandial) gewonnen wurden. Deshalb erfolgt die Probengewinnung<br />

idealerweise beim nüchternen Patienten. Ist dies nicht möglich,<br />

müssen die Laborergebnisse mit entsprechendem Vorbehalt interpretiert werden.<br />

Für einige Para meter existieren zudem spezielle Diätvorschriften.<br />

Lagerung und Transport: Grundsätzlich soll eine Probe nicht gelagert werden,<br />

sondern unmittelbar nach der Abnahme dem Transportdienst übergeben<br />

werden. Ein zu langes Intervall (>1h) zwischen Blutentnahme und Abtrennen<br />

der zellulären Bestand teile führt unter anderem zu einem Anstieg von Kalium<br />

und Ver lust von Glukose im Heparinplasma oder Serum.<br />

Ist eine Lagerung unvermeidlich, so empfehlen wir Raumtempera tur und<br />

Dunkelheit. Die Probe ist verschlossen aufzubewahren, da es sonst durch<br />

Verdunstung (auch im Kühlschrank!) zu einer Konzentrierung beinahe aller<br />

Parameter kommt!<br />

2.3.2 Häufige Störfaktoren<br />

Gerinnungshemmende Zusätze in den Entnahmeröhrchen können manche<br />

Tests stören. Die Farbkodierung auf unseren Auftragsformularen ist deshalb<br />

strikt zu beachten.<br />

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