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Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe

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50 L Teil: Au/zeichnungen zu <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>C. Die Gliederung des Werkes »Der Arbeiter«51<strong>Zu</strong> 2.) Deren Gefüge zu sehen, ist entscheidend. Mit dem Hinweisdarauf, daß die Grundstellung diejenige der MetaphysikNietzsches sei, sagen wir wenig. Dies auch dann noch, wenn wirNietzsches Metaphysik verdeutlichen durch»Stellen«aus Nietzsches Werken. Denn diese »Metaphysik« wie alle Metaphysikist nicht nur kein »Privatsystem«, sondern auch kein »System«im Sinne eines in Büchern niedergelegten Gedankengebildes.Metaphysik ist die Wahrheit über das Seiende im Ganzen, inwelcher Wahrheit jeweils ein Zeitalter so oder so stehen muß, umein Geschichtliches zu sein. Die metaphysische Grundstellungmacht nicht diese »Wahrheit«, sondern übernimmt sie in bestimmterWeise.<strong>Zu</strong> 3.) Wie also »begründet« sich die Grundstellung? Sie wirdbezogen. Ist das schon die Begründung? Was heißt »beziehen«,»ein-nehmen«? Weshalb wird da »Begründung« überflüssig?Weshalb unmöglich - wenn sie besagt: Rechtfertigung aus diesemoder jenem Seienden? V gl. Wahrheit und Gestalt. 2Die Grundstellung und ihr seynsgeschichtlicher Augenblick.In welchem Sinne »Übergang« und »Zwischenzustand«.In welchem Sinne gerade nicht.J3. <strong>Jünger</strong>s Vorgehen. MetaphysikEr verlegt alles: Freiheit, Macht, Typik, Technik in die Gestalt desArbeiters. Sie ist (286) die »legitimierende Größe«, die diesesseinsmäßig hat und ist.Aber durch diese Verlegung wird nur gesagt, daß das Metaphysischedie Subjektivität ist und das gilt als ausgemacht und damitauch all das, was daher in »Anspruch« genommen wird.»Macht«, Wille zur Macht und <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>.2 IIn diesem Band Nr. 37, S. 5734. <strong>Jünger</strong>s Verfahren und die Verbindlichkeit seiner Sätzescheint sich auf das Beschreiben der »Arbeitswelt« zu beschränken.In Wahrheit aber ist dieses Beschreiben ein Auslegen undständiges Mitsetzen des Seienden im Ganzen als Wille zur Macht.tut so, als sei diese Setzung eben erledigt und außer Frage.Nur unter dieser Voraussetzung ist seine Beschreibung triftig.I )ann nämlich kann auch noch das Zeigen der »Gestalt« wie ein»Beschreiben« sich geben, während es im Grunde der Nachvollwgderdes Tieres Mensch im Bereich des Willenswr Macht bedeutet.Alles aber vollends - soweit die metaphysische GrundstellungNietzsches ruht auf der Metaphysik der Neuzeit, für die die Weltals Bild und der Mensch als Bild wesentlich wird.Die Verbindlichkeit nicht »an sich«, sondern auf dem Grundeder Metaphysik des Willens zur Macht und des von ihr gesetztenWesens der Wahrheit. (vgl. Wahrheit und Gestalt)Man könnte die Verbindlichkeit leugnen und erschütterndurch den Hinweis auf die »psychologische« Bedingtheit seinerStellungnahmen und Sehweisen. Aber »psychologisch« bedingtist alles. Dann entfallt überhaupt jede mögliche Erörterung. Sogarder Hinweis darauf, daß alles »psychisch«-»biologisch« beistdann nur - psychologisch bedingt. Dann erhebt sichein Nihilismus ganz anderer Art, gefahrlieher als jeder entschiedeneund eingerichtete, weil er vorgibt, das Gegenteil zu sein undden Menschen in einer Scheinwelt herumtreibt.Also entweder dieser biologistische Nihilismus oder die Unmöglichkeiteiner Wahrheitsfrage. (Dabei muß jederzeit zugestandenwerden, daß das »Psychische« und vieles andere die Artder Auffassung mitbestimmt und hemmt, aber niemals »Wahrheit«als solche bestimmt und je erreicht.)<strong>Jünger</strong>s Grundstellung wird angreifbar, nicht weil er seinenpersönlichen »Erlebnissen« zu sehr Raum gibt und diese maßstäblichsetzt, sondern weil er sich dem Seienden im Ganzen (alsWille zur Macht) aussetzt, gerade illusionslos, aber nie vorder­

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