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Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe

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134 1. Teil: AuJzeichnungen zu <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>V111 »Gestalt« und Sein. Die Gestalt des Arbeiters135Gestalt - auch nicht als bloßes »Bild« im Sinne eines weggestelltenAnblicks, sondern »Bild«, das selbst die Quelle, das Seinvon »Maqß und Mitte« (Nietzsehe, XII, n. 712) der bildendenKrqft (vgl. über »Macht«) ist. Das bildende Bild. Vor- und Leitbildund Gegenbild.Der Ursprung eines solchen Bildes und seine Notwendigkeit.Bei <strong>Jünger</strong> sieht es so aus, als würde die »Gestalt« historischzurück und vorausrechnend feststellbar sein, während ja diesesFeststellen erst und nur im Umkreis des Gestaltentwuifes. Dieseraber: das Bild des Obermenschen.Ein solches Bild, als bildendes Leit- und Gegenbild nur und erstnotwendig in der Wirklichkeit als Wille zur Macht, im Chaos, undd.h. überhaupt in der Neuzeit (vgl. S. 67).Hier für den Menschen als Subjektum die Welt als »Bild« (jetztim Sinne des herzustellenden Vor-gestellten Vergegenständlichungals Meisterung). V gl. Vortrag 1938. 1Die Welt als »Bild« Gebilde, gemeistertes Chaos nur dortwesentlich, wo das Chaos angesetzt.Aber eben hier, wo das menschliche »Leben« rein auf sich selbstgestellt ist, muß dieses aus sich, für sich, über sich und auf sich zuein bildendes Bild errichten und d. h. dann finden: die »Gestalt«.Das Sich-bestätigen in der Gestalt ist dann die einzige Form derSicherheit und Sicherung, da ja diese überhaupt im Bereich derneuzeitlichen Freiheit das Höchste der Subjektivität darstellt.(Das Bildschaffen ist wesentlich und notwendig je verschiedenin Bezug auf die »Welt« und den Menschen dort, wo durch dieUmkehrung des Platonismus die Seinsverlassenheit unbedingtgeworden.)Erst da kommt es zu der äußersten Not der Bildschaffung (ewigeWiederkehr des Gleichen und der Übermensch).Hier kann im Einzelnen nicht der »Zarathustra« gezeichnetwerden. Außerdem ist die Gestalt gar nicht gegenständlich faßbar.I Martin Heidegger: Die Zeit des Weltbildes. In: Ders.: Holzwege. Gesamtaus·gabe Bd. 5. Hrsg. v. F.·W. von Herrmann. Frankfurt am Main 1977, S. 75-·114.Dafür um so deutlicher Nietzsches Wille und Not in Bezug aufdiese nur in der Vollendung der Metaphysik nötigen und einzigenAufgabe. Dafür einige Belege aus den Notizen zum »Zarathustra«(1886):XII, n. 694.»Nicht um das Recht kämpft ihr alle, ihr Gerechten, sonderndarum, daß euer Bild vom Menschen siege. Und daß an meinemBild vom Übermenschen alle eure Bilder vom Menschen zerbrechen:siehe, das ist Zarathustra' s Wille zum Rechte.« [V gl. NietzschesBegriff der Gerechtigkeit.]XII, n. 697.»Die ungeheure Aufgabe des Herrschenden, der sich selber erzieht;die Art Menschen und Volk, über welche er herrschenmuß in ihm vorgebildet sein: da muß er erst Herr gewordenseinI«XII, n. 712.»Maaß und Mitte zufinden im Streben über die Menschheit hinaus:es muß die höchste und krqftvollste Art des Menschen gifundenwerdenI«XII, n. 717.»Die tiefe Unfruchtbarkeit des 19. Jahrhunderts.Ich bin keinem Menschen begegnet, der wirklich ein neuesIdeal gebracht hätte. Am längsten hat mich der Charakter derdeutschen Musik zu hoffen verleitet. Ein stärkerer Typus, in demunsere Kräfte synthetisch gebunden sind - mein Glaube.Anscheinend ist alles decadence. Man muß das <strong>Zu</strong>-Grunde-gehenso leiten, daß es den Stärksten eine neue Existenzform ermöglicht.«XII, n. 718.»Neue Form der Gemeinschaft: sich kriegerisch behauptend.Sonst wird der Geist matt. Keine >Gärten< [des Epikurl] und bloßes>Ausweichen vor den Massen

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