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Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe

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174 L Teil: Aufzeichnungen zu <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>X Macht als Repräsentation des Arbeiters 175ende im Ganzen; und diese besteht darin, daß die Macht selbst imSinne des Nietzscheschen Willens zur Macht als das Sein gesetztund neuzeitlich als Gestalt begriffen ist.Die Macht - als die sich übermächtigende Ermächtigung zurunbedingten Machbarkeit alles Seienden (Machenschaft) - ist inihr Wesen losgelassen. Daß dabei im Grunde »das Politische« imSinne des absoluten Kampfes, in dem jedes Mittel gut genug ist,einen Vorrang hat, darf nur als Wesensfolge jenes Vorrangs derMacht begriffen werden; diese aber seynsgeschichtlich zu begreifen.167. Machthabe (Wille zur Macht) und »Macht-ergreifung«168. Macht»Millionen von Männern ohne Beschäftigung, - diese reine Tatsacheist Macht, ist elementares Kapital ...« (258. V gl. 261)1. Macht ist nichts »abstraktes«, d. h. nie an sich vorhandenes, beliebigantreffbares und ergreifbares Seiendes. (Sondern: dasSein selbst eine Art, wie dieses west und demzufolge das Seiendeist.)»Abstrakt« und »konkret« sind überhaupt keine möglichen BestimmungenlMacht ist konkret höchstens im Hegeischen Sinne!2. Wenn die Macht nichts Vorhandenes, Objektives ist, dann istsie ebenso wenig etwas »Subjektives«, d. h. durch den »Träger«und den Mächtigen erst gemacht und gebracht. (Sondern Subjektund Repräsentant ist der nur auf Grund des Bezuges zumSein als Macht - d. h. Macht als solche muß offenbar sein ­nicht als Seiendes an sich - sondern als »Sein« (Ereignis im engerenVerständnis)).Die Macht kein an sich vorhandenes »Ding« und irgendwo gespeicherteKraft die man - jedermann (neutral-fürjedermannvorliegend:) in Besitz nimmt, wie eine »Quelle« - als Wasserkraft.Die Frage ist nicht, wer dergestalt »Macht« besitzt, sondern3. Aber das Sein das Macht ist, ist nach <strong>Jünger</strong> die Gestalt d. h.wer von der Macht (als Wille zur Macht) besessen wird und beses­dasen eigentlich Seiende - Wesende.ist.Wo die höchste Besessenheit - Rück-und HinsichtslosigkeitMacht: als ursprüngliche Verfügungsquelle (ursprünglichewo die Macht zur Macht wo die Befehlskraft zum Unbedingten- da ist der »Punkt« der möglichen Herrschaft - und die einzigeQuelle des »Rechts«.Das ist der eigentlich metaphysische Sinn des jetzigen Kampfes ­169. Wahrheit und Gestalt Verfügung überAufbewahrtes und <strong>Zu</strong>rückverwahrtes - Aufbehaltenes).und der jetzigen »Welt« der unbedingten Subjektivität des Men­Wahrheischen. als perspektivisch-GestaLt-setzende Bestandsicherung und die sogenannten »Allgemeingültigkeiten« Wer ist der eigentlich Machrfähige? Wer hat die Macht zurWeltherrschaft im Sinne der »Diktatur«? Wer ist berufen zurDie »Allgemeingültigkeiten« - d. h. die »Werte« an sich - »Wirtschaft«Gründung eines möglichst dauerfahigen europäisch-neuzeitlichenChinesentums?[Woher aber diese Auseinandersetzung? Daher - daß die Machtselbst als einziges Wesen des Seienden machtet. Weil das SeinMacht - reine Macht geworden - deshalb erzwingt es diese Geschichte:die Endgeschichte der Neuzeit.]- »Kunst« - »Wissenschaft« und dergleichen -, zu denenjeder je seinen Bezug aufnehmen und nach seinem Sinne betreibenkann; dieses ermöglicht und steigert die Anarchie.Der <strong>Zu</strong>stand der Anarchie jedoch ist das günstigste Feld für dasAufkommen und »Sich-durch-setzen« einer wirklichen entschiedenen,rücksichtslosen Macht-Wille zur Macht.

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