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Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe

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78 I Teil: Aufzeichnungen zu <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>F. Stellungnahme zu <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>79Auf Grund wovon? Sogenannte »Tatsachen«.Aber was sind»Tatsachen«?51. Das bleibende Grundgifilge. »Metaphysik«Sinnlichkeit - Freiheit (Vernunft) - Vermögen - Wille. Über sichselbst verfügen substanzielle »Macht«.Das animal rationale als Subjectum.Das Subjectum als unbedingtes und daher auf die Schaffungder Subjektivität qua Gestalt Genötigtes.Platonismus: »Der Glaube an den Sinn der [dieser, unserer]Welt.« (59)In der Typik bleibt der Einzelne und die Vielen und die Rangordnung.»Individuum« und Masse und »Gesellschaft« sind nur die bürgerlichenAuslegungen.Die Typik ist die Wesensnotwendigkeit der Herrschaft der Gestalt,d. h. der Subjektivität.D. h. der äußersten Seinsvergessenheit der Machenschaft.52. Das Grundgifilge des »Arbeiters«entspricht durchaus dem der Nietzscheschen Metaphysik.Hier, bei Nietzsehe, »Leben« zweideutig.1. Leben =Seiendes im Ganzen.2. Leben menschliches Leben.Leben Wille zur Macht. Dieser1. als Grundzug des Wirklichen.2. als Auszeichnung des Menschen, substanzielle Macht.Bei <strong>Jünger</strong>: »Arbeit« und »Arbeiter« Arbeitswelt und »Gestalt« Arbeitsraum vgl. Arbeiter und Arbeit. D. h. höchste Subjektivität und das Ganze der Objektivität sinddasselbe.Die unbedingte Vollendung der neuzeitlichen Metaphysik.53. <strong>Zu</strong> <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>s Grundhaltung. Die WahrheitifrageDer »romantische« Protest und der revolutionäre, elementare Protest.Der Protest zuerst als Selbstbezeugung und dann erst und zugleichgegen das Bürgertum.Der »romantische« Protest entfernt sich aus der bürgerlichenWelt irgendwohin in einen »Raum«, »wo der Pfeffer wächst«.Dieser romantische Raum (»Welt«) hat keine eigene Mitte, dieaus sich her ursprünglich und allein die Haltung bestimmte. Dieseist eine Flucht vor der bürgerlichen, so zwar, daß gerade das,wovor der Fliehende flieht, ständig erhalten bleibt, als das eigentlichdie Haltung des Weg von Bestimmende und das Noch Bejahte.Der revolutionäre Protest »entfernt« sich auch aus der bürgerlichenWelt, aber so, daß er nicht mehr mit macht. Man beteiligtsich nicht mehr, und nicht einmal mehr so, daß man davor fliehtund so die bürgerliche Welt noch als die Bestimmende anerkennt.Man nimmt Anteil an einer anderen Welt, die ihr eigen Maßund eigene Mitte hat. Das Elementare, das sich nicht mehr Beteiligen,ist nicht bestimmt als Folge der Flucht, sondern aus einemAnderssein, aus einem Stehen in einer Mitte, in der nicht geflohen,sondern angegriffen wird.V gl. Die Absetzung von Arbeiter und Bürger; kein Gegensatz,sondern Andersartigkeit.Im romantischen Protest geht man einfach vorbei. Das ist wesentlichanders als Fliehen, weil der Gang schon seine eigeneRichte und Kraft hat (nicht re-aktiv, sondern aktiv).Aber die Frage bleibt: welches Gepäck an Begriffen, Grundvorstellungen,Perspektiven und Gefügen des Seienden im Ganzenund des Menschen man dabei mitnimmt und mitgenommen hat.Denn man steht doch im Protest und kommt zu diesem nie ausdem absoluten Nichts, sondern geschichtlich. Das Gepäck ist nichtweniger als die als solche unbefragte »Metaphysik«; »Gestalt«.Ob man bei dieser Unbedenklichkeit des Vorbeigehens nicht

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