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Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe

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154 1. Teil: Aufzeichnungen zu <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>iX Das Wesen der Freiheit155Sich-alffsich-selbst-Stellen des Menschen sein innerstes und einzigesWesen ausmacht, wird die selbstvollzogene Setzung des eigenenWesens als Subjektivität die höchste und erste Aufgabe.(Demzufolge besteht die Frage nach dem Auftrag als Frage!)Subjektivität '* »Egoität« und »Individualismus«; »Ichheit«eine Form der Subjektivität, aber nicht umgekehrt.Wie wird die Welt zur »Arbeitswelt« und was heißt hier »Arbeit«?<strong>Jünger</strong>s Grundstellung hält sich durchaus, ja im AiifJersten nurin dieser Position des neuzeitlichen Menschen; das ist wichtig fürdie Stellungnahme zu ihm im Ganzen, insgleichen für die Beurteilungder Art, wie er den geschichtlichen Ort des Arbeiters bestimmt.140. Hinweis azif Begriff von Subjectum und SubjectivitätU1tOKEiIlEVOV 1tp&'tov - fundamentum absolutum inconcussum.Subjektivität nicht durch lchheit bestimmt, sondern umgekehrt»Ich« durch Subjektivität.»Ich« im Sinne des Individualismus, daher nicht wesentlich.»Subjekt« kann auch Gemeinschaft sein, »Gesellschaft«, dasVolk oder die Gestalt.141. Freiheitals die Wesensfuge des (neuzeitlichen) Menschentums angesetzt.Sogleich das einleitende Kapitel läßt die Freiheit als Grundbestimmunganklingen; darnach festzuhalten, daß in diese Fuge dasWesen des Arbeiters eingefügt, ja von da her bestimmṯ--wird.(Freiheit als die Subjektivität des Subjektums: Sich-auf-sich­-stellen.)Obzwar das einleitende Kapitel sogleich negativ beginnt undkritisch (»Scheinherrschaft«), soll doch angezeigt werden: denDeutschen das »Bürgertum« der französischen Revolution nichtgemäß, eine andere Freiheit wesentlich Selbst-gesetzgebung.Aber diese in sich - Aufgabe! Gesetz Bindung - Selbst.In jeder Hinsicht aber für die Neuzeit die Freiheit wesentlich.V gl. Descartes, Meditationes de prima philosophia. 1641. 1 Med.IV. De vero et falso (die eigentliche Grundlage für das certum alsverum und ens).V gl. Erasmus, De libero arbitrio ÖU1:tptßT1. 1524. 2Luther, De servo arbitrio. 1525. 3Molina, De concordia gratiae et liberi arbitrii. 1588. 4Gibieuf, Berulle 5 , De libertate Dei et creaturae. 1630. 6Iansenius, Episcopi Iprensis »Augustinus«. 1640. 7Christliche Freiheit: »Natur« - Sünde - Gnade Vorherbestimmung- Gott.Später verweltlicht und verödet in die Frage nach der »Willensfreiheit«(Kausalbetrachtung).Freiheit: negative: Ungebundenheit; Frei -ledig vonpositive: Bindung; Frei - zur Verfügung für. .., sichfügend - in und zu ...Beides im Wechselbezug gehört zum Wesen der Freiheit.Und überall, wo scheinbar nur die Eine, ist auch eine Entscheidunghinsichtlich der Anderen gefallen.I Renati Des Cartes Meditationes de philosophia. In qua dei existentia etanimae irnrnortalitas demonstratur. 1641.2 De libero arbitrio diatribe, sive collatio, desiderii Erasmi Roteroda. Strasbourg1524., De servo arbitrio Martini Lutheri ad D. F.rasrnus Roterodamum. Wittenberg• n Ludovicus Molina: Liberi arbitrii cum gratiae donis, divina praescientia,praedestinatione et reprobatione, Concordia. Ad nonnullos partis n ThomaeArticulos. 2. Aufl. Antwerpen 1595.S [Pierre de BeruHe 1575-1629, Kardinal und Politiker, Gründer der Priesterkongregationder Oratorianer.]6 Guillaume Gibieuf: De libertate Dei et creaturae !ibri duo. Paris 1630.7 Cornelii lansenii: lprensis, Augustinus seu doctrina Sanctii Augustinde humanae naturae aegritudine, medicina adversus Pelagianos lienses. Tribus tomis comprehensa. Löwen 1640.

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