13.07.2015 Aufrufe

Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe

Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe

Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

52 1 Teil: Aufzeichnungen zu <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>C. Die Gliederung des Werkes »Der ArbeiteT'« 53zu fassen was ist und von da und nur im Bezug daraufzu entscheiden was sein soll.Entscheidend ist gerade, wie er sich dem Seienden im Ganzenaussetzt, nämlich so, daß er sich blindlings einsetzen muß. Der»Einsatz« wird jetzt metaphysisch wesentlich und daher kommtes, daß er zugleich und heute sehr rasch als Titel und Name vernutztund geschändet und das Wesen zugleich und entschiedenins Unwesen getrieben wird. Aber das ändert nichts daran, daß die»Einsatzbereitschaft« das Kennzeichen ist der <strong>Zu</strong>gehörigkeit zudem Menschentum, das in der Macht ist und die Macht ermächtigtund dabei stets die»Wirklichkeitsnähe« fordert.Wer es nicht zum voraus auf dem Grunde der denkerischenBesinnung weiß, kann hier Anstöße erfahren in der Richtung desWissens, daß die Entscheidungen nicht mehr umund andere Standpunkte und Ansichten gehen, sondern daß überdas Wesen der Wahrheit und d. h. über das Wesen des Seyns neuentschieden werden muß, daß es die Vorbereitung dieser Entscheidunggilt.<strong>Jünger</strong> aber steht ganz außerhalb dieser Entscheidung, weil erdie Metaphy~ik noch zum Grunde seiner Stellung hat; dies geradehindert ihn daran, den seynsgeschichtlichen Standort zu sehen,den er inne hat: die Vollendung der Neuzeit.J5. <strong>Zu</strong> <strong>Jünger</strong>s Grundstellung. Arbeiter undArbeit(Mensch und Sein)1. Wird das Wesen des Arbeiters aus dem Wesen der Arbeit bestimmt?Wenn ja, woher erhält dieses seine Bestimmung? (vgl.S. 41: »Arbeiter« meint die »Haltung, die ihren Auftrag, unddaher ihre Freiheit in der Arbeit erkennt«.)Wahrheit und Gestalt, S. 4 [In die­Nietzsehe: »Leben« und »Leben«)sem Band Nr. 37, S. 57 ff.]'2. Oder wird das Wesen der Arbeit aus dem Wesen des Arbeitersgesetzt? Wenn ja, durch welche Begründung? (vgl. S. 64!)1. Wie entscheidet sich <strong>Jünger</strong>? Sieht er überhaupt die Frage,er ihr Gewicht? - Wenn nicht, weshalb nicht?V gl. 64 f.: »Man muß wissen, daß in einem Zeitalter des Arbei­!prs, wenn es seinen Namen zu Recht ..., es nichts gebenkann, was nicht als Arbeit begriffen wird ....« (Arbeit ist alles undjpdes, was »ist«.)Arbeit der Name für die Wirklichkeit alles Wirklichen.Alle Wirklichkeit ist Arbeit und zwar im Zeitalter des Arbeiters.Dieser setzt die Wirklichkeit so; er, begriffen in seiner Selbst­-herrlichkeit und Autonomie. Als die eigentliche Subjektivitäthestimmt er die Objektivität, bestimmt die Welt als Arbeitswelt.Deshalb steht der obige Satz über Arbeit und Zeitalter desArbeiters nicht zufällig in dem Abschnitt über den Freiheitsanspruchals Arbeitsanspruch. Freiheit als Wesen der Subjektivität.Vgl. Freiheit.Das Sein des Seienden wird nach dem Bild des Menschen gesetzt.Die Vermenschlichung des Menschen;die Vermenschung des Seienden im Ganzen. V gl. wiederAnthropomorphie.Nietzsehe.Wie sich diese Kennzeichnung der »Arbeit«, daß sie Wirklichkeitalles Wirklichen ist, zu der Bestimmung der Arbeit als PrinderWeltmeisterung, als Lebensart (Typus) und als Stil verfragtund sagt <strong>Jünger</strong> nicht. Sehen wir aber schärfer zu, daßLebensart und Stil ihre gemeinsame Wurzel in der Gestalthaben, und bedenken wir, daß die Gestalt die »objektive« Subjektivitätdes Menschen als Subjektum ist, dann muß jenes Wesender Arbeit als Objektivität (neuzeitliche Wirklichkeit) in der Subjektivitätbegründet sein.Aber, nach dem Abschnitt über »Macht als Repräsentation derGestalt des Arbeiters« (67 f.), ist doch die Wirklichkeit an sichgleichsam Wille zur Macht. Und deshalb alles, auch die Wahrheit,und deshalb Chaos (Anarchie), das nie apXll, Herrschaft, verlangt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!