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Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe

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94 L Teil: Aufzeichnungen zu <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>F. Stellungnahme zu <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>95taphysische dadurch, daß er in »Gestalten« denkt. Gewiß ist dasheute »neu«, aber es ist nur die Übernahme des NietzscheschenGrundgedankens der Typik und des Gedankens des »Übermenschen«,und dieser Gedanke gehärt in die Umkehrung des Platonismus.Der Leib ist der Leitfaden nicht nur des Menschen, sonderndes Seienden im Ganzen. Das Typische (vgl. Der Wille zurMacht, n. 819):1. Die Gestalt überhaupt und das recht verstandene Ei~, dasAussehen, in dem das » Wesen« gestellt ist und steht, sich zeigt,nicht »Idee« als neuzeitliches perceptuml ist metaphysisch!2. Der Mensch als die Gestalt und das erst Gestalthafte ist neuzeitlichmetaphysisch.Alle Umkehrungen <strong>Jünger</strong>s zeigen nicht die Andersartigkeitdes Kommenden, sondern bezeugen die Gleichartigkeit und dieVollendung dieser Art!81. <strong>Jünger</strong>s Vorhaben im »Arbeiter«eine »neue Wirklichkeit sichtbar machen«, genauer, das Wirklichezeigen, das im Lichte und Sinne eines Vor-urteils über Wirklichkeiterst sichtbar wird.Aber <strong>Jünger</strong> fragt nicht, ob dieses Wirkliche, das er zeigt, dieWirklichkeit ist, ob diese und wie diese entscheidbar wird.Das Vorzeigen und sein Vorzug, seine scheinbare Überlegenheitund seine Täuschung.Und gesetzt selbst, das »sei« das Wirkliche, ist dann diese Wirklichkeitdas, was eigentlich »ist« und »geschieht«?Der Bereich der Entscheidung liegt anderswo und ist durchkeine noch so scharfe »Beschreibung« auszumachen.<strong>Jünger</strong>s historischer Blick reicht nurüber die Neuzeit - hin undinnerhalb dieser unterscheidet er.D. h. er ist durchaus abhängig von ihr, kommt nirgends übersiezu stehen. Wo er darüber hinausdenkt, nimmt er diedes Arbeiters als Maßstab. V gl. 205.82. <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>s GlaubeI. »Und dies ist unser Glaube: daß der Aufgang des Arbeitersmit einem neuen Aufgange Deutschlands gleichbedeutendist.« Der Arbeiter, 25. 1932. V gl. dazu S. 217. Dazu 76.1. Hat <strong>Jünger</strong> heute noch diesen Glauben?2. Was gehört mindestens zu diesem Aufgang des Arbeiters?Daß über der bloß willensmäßigen Organisation und DistotalenMobilmachung) »neue Werte«, »Feldzeichen«lsichtbar und haltbar werden.3. Werden sie das, oder verschlingt die totale Mobilmachungund die Herrschaft des Arbeiters dieser Stufe nicht notwendigdas Verlangen nach»Werten«?4. Sind nicht überhaupt»Werte« und»Wert«, deren Wesen <strong>Jünger</strong>zudem völlig im Unbestimmten läßt, solches, was einenAufgang rechtfertigt (»Werte« nach Nietzsche Bedingungender »Lebenssteigerung«) und die »8innverleihung«! »Blätterund Steine«2, 212 f.5. Ist auch diese noch ausstehende und vergebliche Ausschaunach Werten und das Gezappel nach »Sinn-gebung« nichtdie äußerste Verstrickung in den Elementarismus? (vgl. Vollendungder Subjektivität)II. Und wie steht <strong>Jünger</strong> zu diesem »Glauben« in »Blätter und8teine«3 1934 (S. 212 ff.) und was sagen dazu die »Marmorklippen«4?III. Was ist »Deutschland«?IV. Kann überhaupt dort ein Aufgang sein, wo zuerst die Organisationund die Willenstechnik und neue Ordnungen sich verwirklichenund wo dann hinterher und dazu als »Zauberwort«irgendwo ein »Sinn« und»Wert« dazu geliefert wird?<strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>: Blätter und Steine. A.a.O., S. 213: »Feldherrenzeichen«.]2 <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>: Blätter und Steine. A.a.o.'Ebd.4 <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>: Auf den Marmorklippen. A.a.O.

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