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Johannes-Martin Kamp Kinderrepubliken - Wer nichts aus der ...

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denn die übergreifende Neue Schule Aktiengesellschaft blieb trotz <strong>der</strong> Aufteilung<br />

mit allen drei Abteilungen bestehen, und Neill bezeichnete die Auslän<strong>der</strong>abteilung<br />

weiterhin als Abteilung <strong>der</strong> Neuen Schule 320 . Die einzig erkennbare<br />

Neuerung ist ein zusätzlicher Name für die Rhythmikabteilung.<br />

Überhaupt bleibt die Struktur undeutlich 321 , selbst die Namen und Zusammengehörigkeit<br />

<strong>der</strong> Schulen und/o<strong>der</strong> Abteilungen bleiben unklar.<br />

Strenggenommen hat es die Internationale Schule Hellerau wahrscheinlich<br />

nie gegeben, sie scheint lediglich Neills Bezeichnung für die Neue<br />

Schule Hellerau zu sein. Neill verwendet den Namen Internationale Schule<br />

meistens für die gesamte Schule, manchmal aber auch nur für die Auslän<strong>der</strong>abteilung.<br />

322 Allerdings benutzt er den Namen konsequent und wie offiziell,<br />

etwa auf dem englischsprachigen Schulprospekt, später in Sonntagberg auf<br />

dem Briefpapier „(late Hellerau International School, Dresden)“ sowie in seinen<br />

sämtlichen Äußerungen zu dieser Schule.<br />

Neill gibt als Gründungsjahr <strong>der</strong> Internationalen Schule stets 1921 an, bezeichnet<br />

also seine (wohl mündliche) Absprache mit Christine Baer o<strong>der</strong> sein<br />

Eintreten als Lehrer in die Neue Schule bereits als Schulgründung. Eine formelle<br />

Gründung erfolgte erst 6 Monate später (Aktiengesellschaft), und erst<br />

einige weitere Monate später wurde die Schule tatsächlich übernommen. Das<br />

tatsächliche Gründungsjahr ist also 1922, nicht 1921.<br />

eine „Deutsche Schule“ anbieten, deshalb müßten die Schulen getrennt werden (vgl. Neill<br />

1923a: 227, 253). An<strong>der</strong>erseits aber durfte Neill offiziell nicht Lehrer (und erst recht<br />

nicht Schulleiter) sein, weshalb die Auslän<strong>der</strong>abteilung formell ein Teil <strong>der</strong> Deutschen<br />

Schule wurde. Damit aber werden die zuvor genannten Gründe für eine (nun gar nicht<br />

mögliche) Trennung <strong>der</strong> deutschen Schule und <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>abteilung hinfällig, übrig<br />

bleibt nur die Trennung von Deutscher Schule und Rhythmikabteilung, für die keine<br />

Gründe genannt werden.<br />

320 Im März 1923 formulierte Neill in <strong>der</strong> noch immer für alle drei Abteilungen bestehenden<br />

und noch immer von <strong>der</strong> Neue Schule Aktiengesellschaft verlegten Schulzeitschrift Hellerauer<br />

Blätter...: „Meine Abteilung <strong>der</strong> Neuen Schule ist ein Versuch mit beinahe absoluter<br />

Freiheit“ (Neill 1923b: 61). Nach <strong>der</strong> Übersiedlung <strong>der</strong> Rhythmik-Abteilung nach<br />

Wien-Laxenburg Mitte 1925 beantragte die Neue Schule Hellerau AG dort die handelsgerichtliche<br />

Eintragung als Neue Schule Hellerau in Laxenburg, wogegen die Gemeinde<br />

Hellerau und die Bildungsanstalt gemeinsam klagten. (Akte Neue Schule und Privatschule,<br />

Bl.27 f.)<br />

321 Der ursprüngliche Schulplan hatte (wie oben beschrieben) drei Zweige vorgesehen:<br />

Kunst, Handwerk und Rhythmus. Eine Formulierung bei Neill (1923a 253) legt nahe, daß<br />

vor <strong>der</strong> Neuaufteilung auch eine von Zutt geleitete separate Handwerk-Abteilung bestand.<br />

322 „Unsere Internationale Schule hatte drei Abteilungen - Eurhythmie, meine Auslän<strong>der</strong>abteilung<br />

und die deutsche Schule, die teils Externat, teils Internat war“ (Neill 1982: 146).<br />

„We had three divisions, one for Eurhythmics (...) Then we had a German High School<br />

(...) Lastly came my International School“ (Neill 1924: 8; weiter unten <strong>aus</strong>führlicher zitiert).<br />

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