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Johannes-Martin Kamp Kinderrepubliken - Wer nichts aus der ...

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Platz), in den an drei Seiten Straßen einmündeten, wurde abgesperrt und von<br />

<strong>der</strong> Gemeinde (nach heftigem Drängen) dem Reich geschenkt, an den Straßenstümpfen<br />

wurden Wendehämmer angelegt und die Entwässerung verän<strong>der</strong>t.<br />

Die durch Mauern begrenzten Gartenhöfe wurden abgerissen, die von<br />

Tessenow erbauten zierlichen langen Wohnhäuser über die ehemaligen Straßeneinmündungen<br />

hinweg verbunden und zu massiven Kasernenblocks aufgestockt.<br />

362<br />

Die extreme Vernachlässigung insbeson<strong>der</strong>e des Zentralgebäudes 363 durch<br />

die Rote Armee, insbeson<strong>der</strong>e die quadratmetergroßen Löcher im Dach, ruinierten<br />

die B<strong>aus</strong>ubstanz. Inzwischen steht kaum mehr als das reine Mauerwerk<br />

mit einem neuen Notdach <strong>aus</strong> Plastikfolie.<br />

362 Vgl. Stadtarchiv Dresden, Bestand Gemeindeverwaltung Hellerau, Akte 200/01: Polizeischule/Polizeiwohnungen<br />

1934-39.<br />

Die rechts und links des Festspielh<strong>aus</strong>es befindlichen je zwei einstöckigen und äußerst<br />

zierlichen langen Wohnhäuser von Tessenow wurden durch einen großen Mitteltrakt verbunden<br />

und zu massiven Kasernenblöcken aufgestockt. Dieser Mitteltrakt ist quer über<br />

die bislang den Schulplatz überquerende Straße gebaut und verwandelt so den bisherigen<br />

öffentlichen Vorplatz in einen geschlossenen Kasernenhof, an dem (innerhalb <strong>der</strong> Kasernenmauer)<br />

auch das Große Pensionsh<strong>aus</strong> liegt. Sämtliche Luft- und Lichthöfe sind ebenfalls<br />

beseitigt.<br />

363 Manfred Sack beschreibt im Mai 1991 seinen Besuch im ehemaligen Festh<strong>aus</strong> anläßlich<br />

eines Architektenkolloquiums:<br />

„Zum erstenmal seit Kriegsende also durften Besucher einen Blick ins Innere des von<br />

Ruhm mächtig umwitterten Festspielh<strong>aus</strong>es werfen, in den demolierten Großen Saal, in<br />

dem die Soldaten turnen, in die Oberlichthallen daneben, die zu Vortragssälen verbaut<br />

worden sind, in die rhythmisch bewegten Treppenhäuser, die die Tanzenden einst auch<br />

als Bühnen benutzten - und seitwärts auf die Höfe, wo <strong>der</strong> Naturanbeter Dalcroze die<br />

Damen (rechts von <strong>der</strong> Halle) und die Herren (links) zu ekstatischem Sonnenbaden animierte.“<br />

(Sack 1991: 64)<br />

376

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