Johannes-Martin Kamp Kinderrepubliken - Wer nichts aus der ...

Nach Einführung dieser Ordnung sollte allmählich die dritte Etappe der
Erziehungsplanung beginnen, die jedoch bei Zielinski nicht mehr dargestellt
ist. Zielinski leitete das Heim bis 1951, es wurde etwa Mitte der 50er Jahre
aus finanziellen Gründen geschlossen, als Heime speziell für kriegsgeschädigte
Jugendliche kaum noch benötigt wurden.
22.7. Österreich
Zwar sind mir in Österreich keine Kriegs- und Nachkriegs-Kinderrepubliken
bekannt, doch ist hier die geeignete Stelle, um kurz auf einige interessante
Vorkriegsrepubliken neben dem Kinderheim Baumgarten (vgl. Kapitel 19)
hinzuweisen, die in den Zusammenhang der sozialdemokratischen Kinderrepubliken
gehören, auf deren Darstellung hier aus Gründen des Umfangs verzichtet
wird.
Die Kinderrepublik-Pädagogik der sozialdemokratischen Kinderfreunde
begann zwar in Österreich, entwickelte sich dann aber dort nicht so weit wie
in Deutschland. Anführer dieser Bewegung in der Zeit zwischen den Weltkriegen
war hier eindeutig Otto Felix Kanitz. Die von ihm geleitete Arbeitsgemeinschaft
für sozialistische Erziehung (1921) in Wien-Schönbrunn unterhielt
im Schloß (Wien-) Schönbrunn ein selbstverwaltetes Kinderheim und
eine Erzieherschule. Kanitz (1929) leitete auch die (Ferien-) Kinderrepublik
in Gmünd. Lazarsfeld u. Wagner (1924) leiteten die jugendbewegt- sozialistische
(Ferien-) Kinderrepublik in Lind bei Villach an der Drau. Aus dieser
sozialistischen Jugendbewegung hervorgegangen ist auch die Heimerziehung
Papaneks (1971, 1983), die zwar nur wenig selbstverwaltet war, aber die
Wünsche der Kinder in ähnlicher Weise ernstnahm.
nen Überraschung von den Jungen kam! Dasselbe Prinzip wurde bereits von Lane, Wills
und Neill praktiziert.
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