Diplom.pdf
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edeutet, dass man sich gemeinsam auf einen Begriff, auf eine Idee, eine Skulptur<br />
oder etwas Ähnliches hin verständigen muss, die dann Kunst sind, aber, wenn man<br />
das erläutert und den Hörern näher bringt, dann gibt es wirklich so etwas wie ein<br />
Aha-Erlebnis. 180<br />
c) Spielregeln der Kunst<br />
Um diesen „Vereinbarungsbegriff“, den Wolfgang Zinggl im vorigen Kapitel<br />
angesprochen hat, ging es auch im öffentlich stattfindenden Diskurs „Spielregeln<br />
der Kunst“.<br />
In zwei Runden – vom Oktober 1998 bis zum Juni 1999 – trafen je ein Experte oder<br />
eine Expertin – aus den Bereichen Museum, Theorie, Medien oder Politik – in fünf<br />
und in weiterer Folge 6 österreichischen Städten auf einen Experten vor Ort und<br />
erörterten, beziehungsweise debattierten ihre/seine Thesen und Erfahrungen zu<br />
entsprechenden Themenkreisen.<br />
In der 1. Runde waren die Veranstaltungsorte das Forum Stadtpark in Graz, das<br />
Depot in Wien, das O.K. Centrum für Gegenwartskunst in Linz, die Galerie 5020 in<br />
Salzburg und der Kunstraum in Innsbruck, ab der 2. Runde kam noch das<br />
Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis in Bregenz dazu.<br />
Nach einer einmaligen Einführung von Wolfgang Zinggl wurden Themenbereiche<br />
wie etwa: Machtverhältnisse, Gegenöffentlichkeit, Kunstuniversitäten, Kunstkritik,<br />
Kulturpolitik, Theorie oder Beruf Künstler/in öffentlich und unentgeltlich zur<br />
Diskussion gestellt.<br />
In der Briefaussendung und auf den österreichweit affichierten Plakaten stellte<br />
Wolfgang Zinggl als Veranstalter dieser Reihe die Frage nach den<br />
Entstehungsmechanismen, die für die Definition von aktueller Kunst verantwortlich<br />
sind:<br />
Seitdem sich herumgesprochen hat, dass Kunst nichts hat, was sie definiert,<br />
nichts, was sie charakteristischerweise ausmacht, seitdem klar geworden ist, dass<br />
es sich bei Kunst lediglich um ein Wort handelt, das von verschiedenen Gruppen<br />
mit unterschiedlicher Bedeutung versehen wird, seitdem liegt die Frage nahe, wie<br />
etwas zur Kunst wird.<br />
Zweifelsohne sind die Medien beteiligt. Darüber hinaus bemühen sich Museen,<br />
Universitäten und ähnliche Institutionen um die rechte Auswahl. Es gibt<br />
Steuerungsversuche aus Politik und Wirtschaft und es gibt eine<br />
180 Vergleiche dazu: Habitzel Susanne, Kanter Marcus, Ecker Klaudia, Mission Z, 2 Jahre<br />
Bundeskurator Wolfgang Zinggl, eine Dokumentation, Wien, 1999<br />
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