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Neben dem museum in progress 33 weist Christian Kravagna in diesem<br />
Zusammenhang vor allem auf den nachhaltigen Einfluss der „WochenKlausur“ 34 ,<br />
dessen zentrale Figur Wolfgang Zinggl war und ist, hin. 35<br />
Die WochenKlausur mit ihren „Interventionen“, die die Kunst quasi als Kapital zur<br />
Erreichung bestimmter politischer und sozialer Zwecke einsetzten, spricht sich<br />
allerdings auch klar gegen eine Kunst,die ihrer Ansicht nach keine in ihrem Sinne<br />
überprüfbaren Ergebnisse erzielt, aus. Ästhetische Belange haben in diesem<br />
Modell keine Bedeutung mehr. So scheint es auch wenig verwunderlich, dass die<br />
theoretischen Ansätze dieses Kunstbegriffes, der sehr stark auf klare<br />
Rechtfertigungsbeweise und Differenzierungen innerhalb dieses bedacht ist, auf<br />
sehr kontroversielle Reaktionen gestoßen ist.<br />
Durch die Kuratorentätigkeit Wolfgang Zinggls, die – mit ihrer radikalen<br />
Ausschließlichkeit bei der Förderung von Künstlerprojekten – maßgeblich die<br />
Entwicklung politischer Kunst gegen Ende der 90er Jahre mitbestimmte, wurde<br />
diese Kritik noch mehr verstärkt.<br />
Man muss in diesem Zusammenhang allerdings auch darauf hinweisen, dass<br />
Wolfgang Zinggl nur eine der Anlaufstellen für politisch motivierte künstlerische<br />
Aktivitäten darstellte. Neben Robert Fleck, Stella Rollig und Lioba Reddeker war er<br />
nur einer der Bundeskuratoren, die derartige Projekte unterstützten.<br />
Weitere Orte für diese Kunst waren z.B. auch die Secession, die Biennale, diverse<br />
neuentstandene Alternative Spaces, aber auch private Unternehmen wie etwa die<br />
Generali Foundation, die sich allerdings stärker internationaler Künstler annimmt.<br />
Wolfgang Zinggl, in seiner Funktion als Bundeskunstkurator aber auch als<br />
Endredakteur des Weißbuchs, und „seine“ ebenso kontroversielle wie auch<br />
argumentationsstarke WochenKlausur waren allerdings wichtige Wegbereiter für<br />
eine stärkere öffentliche Akzeptanz von gesellschaftskritischer politischer Kunst.<br />
33 Anmerkung: Das museum in progress wurde von Josef Ortner und Kathrin Messner gegründet und<br />
vor allem von Bundeskunstkurator Robert Fleck, aber auch von seinen Nachfolgern Stella Rollig und<br />
Markus Brüderlin gefördert.<br />
34 Anmerkung: Die „WochenKlausur“ wurde unter anderem von der Bundeskunstkuratorin Stella<br />
Rollig gefördert.<br />
35 Anmerkung: Die Tätigkeit des Bundeskunstkurators Wolfgang Zinggl (Juli 1997 –September 1999)<br />
ist in dem März 1997 verfassten Kapitel logischer Weise noch nicht enthalten. Christian Kravagna<br />
erwähnt aber folgende österreichische Künstler und Aktivitäten (in der im Text enthaltenen<br />
Reihenfolge): Peter Weibel (Biennale) Martin Beck, Ulf Wuggenig, Wolfgang Zinggl, N.N.(1993), Vor<br />
der Information(1994) Zur Sache(1995) Springer(1995), Helmut Draxler, museum in progress, Doris<br />
Margreiter, Mathias Poldena, Florian Pumhösl, Hans Küng, Junge Szene Wien (Secession 1991),<br />
Oktavian Trautmansdorff, WochenKlausur, Simone Bader, Jo Schmeiser (Klub Zwei), Peter Friedl,<br />
Martin Krenn und Oliver Ressler.<br />
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