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GEGENÖFFENTLICHKEIT<br />

Während mit dem Begriff der,,Gegenkultur" seit den 60er Jahren komplett gegen<br />

die herrschenden Konventionen gerichtete Lebensentwürfe gemeint waren,<br />

bemühten sich die Bewegungen der Autonomie in den 70er und 80er Jahren mit<br />

ihren Formen des politischen Widerstands um eine,,Gegenöffentlichkeit", also eine<br />

gegen die Bewusstseinsindustrie gerichtete Medienstrategie. Haben Strategien der<br />

Gegenöffentlichkeit heute noch Substanz? Muss nicht eher von Gegenkulturen (im<br />

Plural) gesprochen werden, die ihre eigenen Formen symbolischer Politik<br />

entwickelt haben? Welche Bedeutung haben all diese Begriffe überhaupt für die<br />

zeitgenössische Kunst? 185<br />

Der reisende Experte dieser Veranstaltung war Stefan Römer, ein Kritiker und<br />

Künstler aus Köln.<br />

Die einzelnen Veranstaltungen, die jeweils zwischen 18.30 und 20 Uhr begannen<br />

waren in allen Städten – bei freiem Eintritt – sehr gut frequentiert. In Wien liegen im<br />

Depot zusätzlich die Video-Mitschnitte einzelner Abende auf, die man jederzeit<br />

ausleihen kann.<br />

Diese Veranstaltung, die mit insgesamt 500.000. – öS finanziert wurde, sollte also<br />

– alternativ zu den von Wolfgang Zinggl kritisierten Universitäten und<br />

Kunstuniversitäten – Informationskanäle für alle an den einzelnen Themen<br />

Interessierten öffnen. Immerhin bezog Wolfgang Zinggl doch aus den – seiner<br />

Ansicht nach vorhandenen – didaktischen Versäumnissen an den<br />

Kunsthochschulen die Daseinsberechtigung des Depots im Museumsquartier:<br />

„Ich mache vielen Künstlern den Vorwurf, dass sie einfach drauflos arbeiten<br />

und dann enttäuscht sind, wenn sich niemand dafür interessiert. Ich finde, man<br />

sollte zuerst denken und dann handeln.“ 186<br />

Mit der Reihe „Spielregeln der Kunst“ wollte Wolfgang Zinggl einen weiteren<br />

Denkanstoß dazu liefern.<br />

d) Point of Sale<br />

„Überprüfen Sie das Angebot. Ziel ist, das Bewusstsein im Umgang mit den Waren<br />

anzuregen“. Dieser Leitspruch wurde im Jänner 1999 an rund 20.000 Haushalte<br />

zur Eröffnung eines Lebensmittelladens verschickt.<br />

185 Aussendung, Spielregeln der Kunst, Runde1,1998/99<br />

186 Trenkler Thomas, „Lagerplatz extremer Positionen“, Kunstkurator Wolfgang Zinggl plädiert für die<br />

Fusion der Kunsthochschulen, der Standard, 26.8.1997<br />

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