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sondern weil sie Fast Food, also Fließband-Essen anbieten. Das heißt, die Kultur der gemütlichen<br />

Kommunikation, des Lesens und Plauderns bei einer Schale Tee, wird eingetauscht gegen die Kultur<br />

des hastigen Verzehrs und schnellen Geldes. Die Künstlerinnen und Künstler von TASC<br />

protestierten mit ihrer Aktion gegen diese Auswüchse des Kapitals und wollen eine Änderung des<br />

Denkens herbeiführen, das Profitmaximierung als Wert nicht vor alle anderen Werte stellt.<br />

Das Projekt wurde mit öS 500 000,- gefördert.<br />

LUFTlinien<br />

Richard Frankenberger, Petra Bußwald, Franz Niederl, Gerfried Wanker<br />

Dieses Vorhaben ist im Grenzbereich von Kunst und Wissenschaft angesiedelt. Parallel zur<br />

technischen Messung der Luftgüte entlang einer vorgegebenen Linie in Pischelsdorf (Stmk.) wurden<br />

die CO2-Emissionen der an dieser Linie wohnenden Menschen gemessen. Nicht technisch, das ist<br />

nicht machbar, sondern durch eine Umfrage. Schriftlich wurden die Verhaltensdaten zu den<br />

relevanten Lebensbereichen Gebäudebau, Energieverbrauch beim Wohnen und Arbeiten,<br />

Fahrzeugeinstellung, Konsum und Ernährung erhoben. Aufgrund dieser Daten ließ sich dann die<br />

CO2-Emissionen eines jeden Haushaltes in dieser Gegend extrapolieren. Durch die Befragung wurde<br />

auf die Problematik der CO2-Konzentration aufmerksam gemacht und jene Handlungen wurden<br />

deutlich, die zu dieser führen. Außerdem bekommt jeder Haushalt ein Feedback seiner Ergebnisse im<br />

Vergleich zu den anderen und Tips zur sparsameren Ausschüttung. Darüber hinaus wurde der Anteil<br />

an CO 2, der von den Haushalten ausgestoßen wird, mit dem tatsächlich gemessenen CO 2<br />

verglichen. Gemeinsam mit einer Fotoausstellung zum Thema Luftverunreinigung wurden die<br />

Ergebnisse präsentiert und mit namhaften Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Wissenschaft<br />

diskutiert.<br />

Das Projekt wurde mit öS 100. 000,- finanziert.<br />

Grey matters/ white matters. The art project for CIS<br />

Josef Ramaseder<br />

Neben der traditionellen Verknüpfung von Kunst und Medizin in der Kunsttherapie hat sich die<br />

Ausstellung und vor allem das Symposium die Bestimmung der Beziehungen zwischen<br />

zeitgenössischer Kunst und Wissenschaft zum Thema gemacht, insbesondere im Bereich der<br />

Hochtechnologiemedizin. Während Kunst und Wissenschaft früher eher parallel als gemeinsam das<br />

Projekt der Moderne vorangetrieben haben, werden heute mit den Erkenntnissen der Postmoderne<br />

grenzüberschreitende Perspektiven entworfen, die deswegen nicht gleich als gegenseitige<br />

Affirmationen zu verstehen sind. Wie gehen Künstler mit den bei der CIS 97 von philosophischer<br />

Seite aufgeworfenen Fragen aus dem Bereich der Ethik (Verantwortung, Sorgfalt, Sorge) um? Und<br />

wie funktionieren die gegenwärtigen Modelle der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Disziplinen<br />

(media lab/MIT), wenn es um die Entwicklung und Anwendung medizinischer Innovationen geht?<br />

Teilnehmende Künstler und Künstlerinnen: Anja Bakker, Alan C. Colchester, Jörg Geismar, Marcela<br />

Lippert-Gruener, Otto Neumaier, Gerfried Stocker, Frauke Syamken.<br />

Die Ausstellung und das Symposion zur CIS (Fachtagung Technische Medizin) fanden vom 1.9. bis 5.<br />

9.1998 im Design Center in Linz statt. Das Symposium wurde mit<br />

öS 40.000,- finanziert.<br />

Keine Angst: Gratis Haarschnitt<br />

Peter Rataitz<br />

Im Rahmen einer vierzehntägigen Aktion hat der Künstler auf die unnötigen Tierversuche zur<br />

Herstellung von Kosmetika hingewiesen. In Rotterdam haben stadtbekannte Friseure in der Galerie<br />

MaMa kostenlos den Kunden die Haare geschnitten, sofern diese sich bereit erklärten, sich<br />

gleichzeitig Videos von Tierversuchen anzusehen, die für die Herstellung jener Präparate gemacht<br />

wurden, die ihnen von den Friseuren ins Haar geschmiert wurden.<br />

Das Publikum wurde mittels Megaphon zu einem Gratishaarschnitt eingeladen. Wortlaut: ,,Keine<br />

Angst: Gratis Haarschnitt". Während des Haareschneidens wurden die Kunden mit einem laufenden<br />

Videofilm konfrontiert, der montiertes Material von Tierversuchsdokumentationen beinhaltete. Der<br />

Monitor war vom Publikum abgewandt positioniert, also nur vom Kunden einsehbar. Der Ton des<br />

Videos allerdings war für alle Anwesenden hörbar. Eine Standkamera war auf das Setting des<br />

Haarschneidevorgangs gerichtet. Zwei ebenfalls vom Publikum abgewandte Monitore standen<br />

backstage dicht nebeneinander. Auf einem Bildschirm wurde das gerade laufende Video angezeigt,<br />

während auf dem anderen der aufgezeichnete Mitschnitt des Haarschneidevorgangs live übertragen<br />

wurde. Ein Statement der Friseure ,,Schluß mit Tierversuchen in der Kosmetikindustrie" lag zur freien<br />

Entnahme auf.<br />

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