Diplom.pdf
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ermöglichen. Hier ist eine Haltung angesprochen, von der ich überzeugt bin, dass<br />
sie für mich in der Rolle als Bundeskunstkuratorin nicht einzunehmen ist, weil auf<br />
diese Weise in verstärktem Maße persönliche Kategorien ausschlaggebend wären.<br />
Es wird damit jenes kuratorische Handeln verlangt bzw. vorausgesetzt, das dem<br />
(freier) AusstellungskuratorInnen entspricht, was aber in der Rolle als mit<br />
öffentlichen Mitteln fördernde Instanz meiner Auffassung nach nicht praktiziert<br />
werden kann. Mein Anliegen ist vielmehr - und das ist eng verknüpft mit der<br />
Einführung in die jeweilige "Szene", den "Kunstbetrieb" in den Bundesländern -<br />
das Sichtbarmachen von Produktionsbedingungen, die Wahrnehmung spezifischer<br />
Felder künstlerischer Arbeit und die Erzeugung einer themenzentrierten<br />
Diskussion, die maßgeblich nicht von einem Blickpunkt auf das Verhältnis von<br />
"Zentrum" und "Peripherie" bestimmt ist. 157<br />
Ein wesentlicher Aspekt der basistage, nämlich der der offenen Ateliers, bei denen<br />
unter anderem auch eine Zusammenführung von Käufern, Kunstinteressierten,<br />
Galeristen und Künstlern erzielt werden sollte, beruft sich wiederum auf<br />
entsprechende Untersuchungsergebnisse mit dem AKKU:<br />
Befragt man ein allgemein kultur- und kunstinteressiertes Publikum in<br />
Österreich (AKKU-Untersuchung "Die Verortung des Diskurses", 1994), so werden<br />
die KünstlerInnen als die wichtigsten Interpreten ihrer Arbeit wahrgenommen.<br />
Ihnen wird das legitime Sprechen über Kunst zweifelsfrei zugestanden, es gibt in<br />
dieser Wahrnehmung einen nahtlosen Übergang vom "Produkt Kunst" zur seiner<br />
Interpretation durch die Person des Künstlers/der Künstlerin. Der Ort des Ateliers<br />
wird von demselben Publikum als primärer und originärer Ort der Verwirklichung<br />
und Erörterung von Kunst erlebt oder (teilweise auch) projiziert...<br />
Die Situation vor Ort als Produktionszusammenhang, als Produktionsgrundlage<br />
soll Anlass zur Diskussion über aktuelle Kunst sein, das Spezifische der<br />
Ressourcen soll deutlich werden, die Anregungen und Strategien müssen in der<br />
jeweiligen Konstellation thematisierbar bzw. anwendbar bleiben. 158<br />
Die ersten basistage in Innsbruck waren allerdings nach persönlicher Auskunft<br />
einiger beteiligter KünstlerInnen noch mit einigen organisatorischen Mängeln<br />
ausgestattet. Mängel etwa im Bereich der Einladungen und Aussendungen, aber<br />
auch in der Wahl des Zeitpunktes, da sich die ersten basistage mit anderen<br />
interessanten Veranstaltungen überschnitten.<br />
Auch auf Grund dieser Kritik wurden im Anschluss an die basistage Fragebögen an<br />
alle beteiligten KünstlerInnen, ReferentInnen und Kooperationspartner versandt.<br />
157 Reddeker Lioba , Hrsg., 02 basisinformation, Februar 98, Wien, 1998<br />
158 ebenda<br />
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