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über die Schubhaft, direkt vor der Oper von Oliver Ressler und Martin Krenn, um<br />

nur einige zu nennen. Andererseits aber auch durch seine „aktive Kulturpolitik“,<br />

etwa mit seinen öffentlichen Äußerungen zu den Kunsthochschulen und der<br />

Förderung der freien Klasse oder durch seine Mitarbeit am Weißbuch, aber auch<br />

durch seine Artikel und Kommentare in Zeitschriften wie Noema, dem Standard<br />

u.a..<br />

Auch von Seiten einiger Künstler und Galeristen wird sehr bald der Vorwurf laut, er<br />

betreibe ein zu einseitiges Programm und würde damit andere Bereiche<br />

vernachlässigen oder ihnen gar das Geld wegnehmen. Wolfgang Zinggl nahm mir<br />

gegenüber zu diesem Vorwurf in einem Interview Stellung:<br />

„Im Zusammenhang mit meiner Tätigkeit wird oft der Vorwurf laut dass ich da<br />

sehr einseitig eine Kunst stütze, die mir wichtig ist und andere Kunstbereiche<br />

vielleicht vernachlässige. Und da kann ich nur dazu sagen: Das stimmt! Das ist<br />

richtig und genau dafür ist das Kuratorenmodell gedacht. Die Kuratoren sollten<br />

nicht breit alles abdecken, war es in der Kunst an Tätigkeiten gibt, sondern sie<br />

sollten sehr spezifisch ihre Vorstellungen verwirklichen können. Sie sind ja nur für<br />

2 Jahre im Amt und dann wird gewechselt. Und nur wenn sie das auch wirklich tun,<br />

hat dieses Modell einen Sinn, wenn nicht dann sind sie meiner Ansicht nach<br />

gescheitert.“ 177<br />

Sein Büro, das sich in den neuen Räumen des Depots befand, stand also<br />

vorrangig jenen Künstlern offen, die in ihrer Arbeit gesellschaftliche und<br />

sozialpolitische Probleme aufgriffen.<br />

Wie bereits erwähnt, hatte Wolfgang Zinggl in den Räumen des ehemaligen<br />

Kunstraums das Depot – nach langen Diskussionen über dessen Weiterbestehen –<br />

als einen weiterhin eigenständig agierenden Verein übernommen. Marlene Ropac<br />

war wie bei seiner Vorgängerin für die Koordination und Organisation des Depots<br />

zuständig und stand ihm gleichzeitig auch als Assistentin zur Seite.<br />

Als Bindeglied zwischen Depot und „Außenwelt“ entstand ein Lokal im<br />

Eingangsbereich, durch welches die „Hemmschwelle“, einen Ort der „Kunst und<br />

Diskussion“ zu betreten, für eine möglichst breite Schicht an Interessenten fallen<br />

sollte. Wie unter seiner Vorgängerin Stella Rollig gab es regelmäßige<br />

Veranstaltungen. Einige erfolgreiche Reihen wie beispielsweise die „Auskunft“, bei<br />

der jeden Monat KünstlerInnen und TheoretikerInnen die Möglichkeit anbieten, im<br />

Rahmen eines öffentlichen Gesprächs über ihre Arbeit zu diskutieren, oder das<br />

177 Ein Interview aus: Habitzel Susanne, Kanter Marcus, Ecker Klaudia, Mission Z, 2 Jahre<br />

Bundeskurator Wolfgang Zinggl, eine Dokumentation, Wien, 1999<br />

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