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...Ihre im Rahmen der Budgetdebatte in diesem Zusammenhang genannte<br />
Äußerung, wonach es wenig Sinn machen würde, wenn das Bundeskanzleramt die<br />
Entscheidungen der Kuratoren beeinflussen würde, ist deshalb unbefriedigend,<br />
weil es im vorliegenden Fall nicht um die Beeinflussung einer sachlichen<br />
Entscheidung eines Kurators geht, sondern vielmehr um die Frage, ob eine<br />
missbräuchliche Verwendung von Kuratorenmitteln vorliegt.<br />
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Herrn Bundeskanzler<br />
folgende Anfrage:<br />
1.In welcher Verantwortungs-Relation stehen die Kunstkuratoren einerseits zum<br />
Bundeskanzler, andererseits zum Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr?<br />
Was bedeutet in diesem Zusammenhang "Ministerverantwortlichkeit"?<br />
2. Welche Aufgabe verfolgt der Kunstkurator Dr. Zinggl? (definitorisch,<br />
faktisch)... 193<br />
Wesentlich erscheint mir aber auch die Fortsetzung der von Stella Rollig<br />
gegründeten Vereine Depot und public netbase. Beide Projekte sind wie bereits<br />
erwähnt seit der Aufkündigung der unentgeltlichen Mietverträge trotz<br />
internationaler und nationaler Anerkennung gefährdet.<br />
Wolfgang Zinggl war mit „missionarischem Eifer“ an seine Tätigkeit<br />
herangegangen. Inwieweit es ihm gelungen ist, dabei Veränderungen in seinem<br />
Sinne zu bewirken, beantwortet der Kurator und Medienkünstler Peter Weibel in<br />
einem Interview mit mir:<br />
„Ich glaube, auch mit seiner Tätigkeit als Kurator des Bundesministers hat<br />
Wolfgang Zinggl diesen Diskurs über die Rückkehr des Sozialen, die Rückkehr des<br />
Realen in der Kunst sehr vehement vorangetrieben. Das heißt, früher durfte das<br />
Reale nur ästhetisch stattfinden und jetzt sind wir dabei das Ästhetische im<br />
Sozialen stattfinden zu lassen. Diese Debatte wird im Augenblick international an<br />
vorderster Front geführt. Das war also eine äußerst notwendige und sehr legitime<br />
Korrektur innerhalb des österreichischen Kunstbetriebes... Diese Korrektur ist ihm<br />
insofern gelungen, indem er den Betrieb ganz einfach vor vollendete Tatsachen<br />
gestellt hat. Er hat diese Aktionen durchgeführt: „Es ist geschehen.“ Man kann dann<br />
natürlich publizistisch und in der Subventionspolitik versuchen diese Fakten zu<br />
unterdrücken, aber für die Geschichte und das kulturelle Gedächtnis sind diese<br />
Fakten schon gesetzt worden.“ 194<br />
193 Quelle: ORF Online, www.orf.at<br />
194 Habitzel Susanne, Kanter Marcus, Ecker Klaudia, „Mission Z“, 2 Jahre Bundeskurator Wolfgang<br />
Zinggl, eine Dokumentation, Wien, 1999<br />
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