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) public netbase<br />

Neben der Gründung des Depots muss man die Installation des public netbase als<br />

einen der wichtigsten Beiträge zur kulturellen Entwicklung Österreichs in den 90er<br />

Jahren nennen.<br />

Das public netbase ist vornehmlich – wie auch schon der Name andeutet – ein<br />

öffentlicher Zugang zum Internet. 1994, im Gründungsjahr von public netbase,<br />

befindet sich das Internet mit dem World Wide Web innerhalb Österreichs noch in<br />

einem Anfangsstadium. Noch ist kaum ein Haushalt vernetzt und die<br />

Benutzerbedingungen drohen, trotz der intern herrschenden demokratischen<br />

Strukturen zu einer elitären Einrichtung zu werden. Das Team rund um Konrad<br />

Becker steuert mit dem öffentlich ausgerichteten Provider TØ-public netbase eine<br />

Öffnung dieser für alle Interessierten an.<br />

Neben Hilfestellungen und Einschulungen für interessierte Laien und zukünftige<br />

User 137 – der Mitgliedsbeitrag betrug in der Anfangszeit 90.– für Nichtstudenten und<br />

45.– für Studenten – steht die Infrastruktur vor Ort allen unentgeltlich zur Verfügung.<br />

In den Räumen des ehemaligen Depot standen zur Anfangszeit 4 Terminals, die<br />

ständig betreut wurden, zur öffentlichen Nutzung frei.<br />

Das Hauptzielpublikum war natürlich die Künstlerschaft, die durch diese Plattform<br />

die Gelegenheit für Internetprojekte und eine unmittelbare internationale<br />

Anbindung erhält. Die verschiedenen Netzräume werden ständig aktualisiert und<br />

durch zahlreiche Links mit anderen Kulturprojekten ergänzt.<br />

In der Projektliste Stella Rolligs wird das Aufgabengebiet von public netbase neben<br />

der Funktion des unbürokratischen und kostenlos zugänglichen Internetaccess mit<br />

den Begriffen Informations- und Aktivismusforum für freie Kommunikationsmedien<br />

und für ein neues Kulturverständnis einer auf globaler Vernetzung beruhenden<br />

Gesellschaft umschrieben. 138<br />

Public netbase nimmt mit Oktober 1994 seinen Betrieb auf und wird nach der<br />

Amtszeit von Stella Rollig von ihrem Nachfolger Wolfgang Zinggl weiter unterstützt.<br />

Derzeit steht noch immer ein Bereich der Halle H als möglicher Ort für die<br />

Weiterführung von public netbase im Rahmen eines „Quartier 21“ zur Diskussion.<br />

Ein autonomes Weiterbestehen scheint derzeit aber fraglich zu sein.<br />

137 Anmerkung: Der Betrag von 90.– öS war und ist im Vergleich zu kommerziellen Providern<br />

ausgesprochen günstig. Vergleichbare Beiträge lagen damals bei rund 300.– öS aufwärts. Neben<br />

den öffentlichen Terminals für alle, erhalten zahlende User zusätzlich einen eigenen Webspace,<br />

mehrere e-mail -Adressen, Betreuung sowie Einladungen und Aussendungen für sämtliche<br />

Veranstaltungen des Vereins.<br />

138 Vergleiche dazu: Rollig Stella, 1994 1995 1996, Stella Rollig, Wien, 1996, S 43 -44<br />

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