Diplom.pdf
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(Malen, Töpfern, Häkeln) hinaus. Über multiple Autorenschaft gelingt es, Künstlerlnnen, die bereits im<br />
Rampenlicht stehen, in die gemeinsame Tätigkeit einzubinden und die Grenzen zwischen den<br />
Künstlerindividuen abzubauen. Dadurch kann er Menschen integrieren, die aufgrund ihrer geistigen<br />
oder körperlichen Beeinträchtigung sonst nicht beachtet werden würden. Der Computer soll halfen,<br />
Publikationen kostengünstiger anzufertigen, um die jeweils neuen Ergebnisse gemeinsamer Arbeit<br />
schneller vorstellen zu können. Für den Ankauf des Computer wurden öS 68 000,- angewiesen.<br />
Deckenfresko<br />
Romana Scheffknecht, Helga Raimund, Anette Großkopf<br />
Seit vielen Jahren bemühen sich Eltern und Therapeuten im Karl Schubertverein um die Errichtung<br />
der Dorfgemeinschaft Breitenfurt für schwerstbehinderte Kinder.<br />
Für die Pflegestation haben die Künstler ein Deckenfresko gemalt<br />
Dafür haben sie insgesamt 50.000.– erhalten.<br />
Gründung einer Siedlung für Kleinbauern<br />
Robert Felber, Karl Heinz Ströhle Agrovilla:<br />
Robert Felber als Architekt und Karl Heinz Ströhle als Künstler, der sich um Kunst im öffentlichen<br />
Raum verdient gemacht hat, planen ein Dorf für zwanzig Familien in Gurupi, Brasilien.<br />
Ziel der Planung in der ersten Phase war die Entwicklung einer kostengünstigen, in Eigenleistung<br />
erstellbaren Wohneinheit, die sich modulieren und nachahmen Iässt, bis hin zur Dorfstruktur.<br />
Die Rohplanung der Gebäudeprototypen wurde von drei Hauptfaktoren bestimmt:<br />
• Kostengünstige Verwendung von vorhandenem Baumaterial wie Sandstein (ist seit den ersten<br />
portugiesischen Missionaren vor etwa 120 Jahren als ,,armes" Material verpönt),<br />
• Natürliche Klimatisierung durch teilweises Eingraben der Gebäude<br />
• Einfache Kopierbarkeit im Selbstbau durch kettenartige Aneinanderreihung der Gebäude<br />
Zunächst wurden die Randbedingungen recherchiert (Geländebeschaffenheit, technologische<br />
Infrastruktur, Energieversorgung, Zugänglichkeit des Grundstucks, Bauvorschriften, Verfügbarkeit<br />
von Baumaterial etc.). Danach wurden die Bedürfnisse der Bevölkerung erfaßt und die Wohneinheit<br />
geplant. Das Ergebnis der Planung wird öffentlich präsentiert und auf Möglichkeiten der<br />
Verwirklichung geprüft.<br />
Diese Phase wurde mit öS 100 000,- finanziert.<br />
Projekt mit Insassen der Strafvollzugsanstalt Favoriten<br />
Bernhard Bernatzik<br />
Bernhard Bernatzik ist seit Jahren im Bereich einer Kunst tätig, die sich in Zusammenarbeit mit<br />
Randgruppen (Häftlingen, geistig Behinderten, stationären Patienten) um Formen der multiplen<br />
Autorenschaft bemüht. Bei dieser Art von Kunst arbeitete er mit einer Klientel an einem Projekt, und<br />
neben dem gesellschaftlich-therapeutischen Effekt kann es zu einem gemeinsamen<br />
Schaffensprozeß, dessen Ergebnisse im Radio präsentiert wurden.<br />
Beim Projekt in der Justizanstalt Favoriten hat Bernatzik gemeinsam mit zehn Insassen eine<br />
konzeptive Plastik erarbeitet. Ausgangsmaterial sind von den beteiligten Insassen produzierte<br />
Klangelemente und Textfragmente, die von Menschen auf der Straße gesprochen, gesungen oder<br />
rezitiert wurden. Diese Elements wurden vom Computer zu einer Collage verarbeitet. Der ganze<br />
Prozeß wurde auf Video aufgezeichnet und als Dokumentation international präsentiert.<br />
Das Vorhaben wurde mit öS 30.000,- finanziert. Die Ergebnisse wurden am 29. und 30.1. in der<br />
Galerie am Rande präsentiert und am 19.3.1998 in Ö1 um 22.17 Uhr gesendet.<br />
Talking Hands<br />
Wolfgang Georgsdorf<br />
Das Projekt zielte auf die verbreitete Ignorant gegenüber der Gebärdensprache von Gehörlosen, die<br />
immerhin von einem Promille aller Menschen als Kommunikationsmittel verwendet wird. Mit einem<br />
Videotape, einer Projektion auf das Schloß Orth in Gmunden, einer kleinen CD-ROM und medialer<br />
Öffentlichkeitsarbeit sollte der zu unrecht marginalisierte Stellenwert der Gebärdensprache aufgezeigt<br />
werden. Diese Sprache ist nur in den skandinavischen Ländern als Amtssprache anerkannt.<br />
Die CD-ROM wurde nach der notwendigen Spracherhebung in Betaversion mit Filmaufnahmen von<br />
Gebärden in tausend Einzelsequenzen hergestellt. 1500 Gebärden der österreichischen<br />
Gebärdensprache wurden aus den über 5000 möglichen Begriffen gefiltert und zusammen mit<br />
Beschreibungen und Zuordnungen der Handformen aufgezeichnet. Dadurch entsteht ein Lexikon.<br />
Der Gebärdenabruf in diesem Lexikon geschieht durch Worteingabe. Daneben finden sich aber auch<br />
Kommentare, Dialekte, Formvarianten und Homonyme der aufgerufenen Gebärden als Filme, sowie<br />
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