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Der Grund dafür lag wohl vor allem im Scheitern der Berliner<br />

Ausstellungskooperation mit 22 renommierten, dort ansässigen Galerien, mit<br />

Arbeiten von insgesamt 64 Österreichern unterschiedlichsten Alters, auf die sich<br />

einige der Künstler längere Zeit intensiv vorbereitet hatten und auf deren Erfolg<br />

manche schon im Vorfeld gehofft hatten:<br />

Das Projekt „Wien in Berlin“ wurde nicht abgesagt, sondern nur in der<br />

Abwicklung individualisiert, soweit Staatskurator Robert Fleck zu seinem<br />

misslungenen Ausstellungsprojekt, das in den Sommermonaten rund 60<br />

österreichische Künstler in 22 Berliner Galerien vorstellen sollte. Geplant war auch<br />

eine Aktionismus -Schau im Künstlerhaus Bethanien, die nun nicht stattfindet.<br />

Angeregt haben zur Absage die beiden Kuratoren René Block und Kasper König.<br />

Fleck hatte sie als Endredakteure hinzugezogen, um Professionalität zu<br />

gewährleisten.<br />

Block: Zuerst waren wir sehr interessiert, aber dann wollte kein Enthusiasmus<br />

aufkommen. Nicht die Wiener Szene haben sie, das klingt durch, als lau<br />

empfunden, sondern das Programm der Ausstellung.<br />

König: Wir hatten mit der Auswahl der Künstler ja nichts zu tun. Die oblag meines<br />

Wissens nach, 17 uns unbekannten jungen, heimischen Kritikern.<br />

Block: Unsere Aufgabe war es, das allzu reiche Angebot zu strukturieren und in<br />

den Galerien unterzubringen.<br />

König: Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht. Sie rasten durch die Galerien,<br />

um die Bedingungen auszuloten.<br />

Block: Auf dem Papier funktionierte alles gut, aber wir erkannten nach unserem<br />

Wien-Besuch, dass finanzieller Aufwand und Ergebnis in einem Missverhältnis<br />

standen.<br />

Fleck beruhigt: Das Projekt verschlang bislang 250.000 Schilling, meine Reisen<br />

mitgerechnet. Die Absage hat Millionenbeträge eingespart. 94<br />

Auch bei einigen Galeristen löste Robert Fleck, der unter anderem die Galerie<br />

Krinzinger bei 2 Ausstellungsprojekten unterstützte, ebenfalls Unmut aus. Peter<br />

Pakesch, der kurze Zeit als Bundeskurator im Gespräch war, äußerte sich 1993 in<br />

diesem Zusammenhang über Robert Fleck:<br />

"Robert Flecks Aktivitäten - der internationale Austausch von Künstlern,<br />

Kuratoren, Museumsleuten - waren ein Experiment. Manches ist gelungen, zu<br />

vieles ist schiefgelaufen. Er hätte strenger sein müssen. Sein größter Fehler war,<br />

dass er sich zu viel um Galerien gekümmert hat. Privatgalerien sollen doch keine<br />

94 Moser Uli, „Die Hausaufgaben haben wir gemacht“, Kurier, Wien, 21.6.1992<br />

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