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mehr ein Instanzensystem gibt. Also kurzum, die Kuratoren sind zwar nach bestem<br />

Bemühen, nach sehr vielen Gesprächen und nach dem Versuch, sich ein möglichst<br />

umfassendes Bild zu machen, letztlich von mir persönlich entschieden worden und<br />

dazu bekenne ich mich auch. Unter dem Zusatz, dass es immer nur zwei Jahre<br />

sind. Damit, muss ich gestehen, kann man sich Fehler leichter erlauben und die<br />

Erfolge sind gleich schön. Es gab einen berechtigten Punkt ob das nicht zu kurz ist,<br />

um Strukturen zu entwickeln. Ich glaube aber nach drei derartigen Durchläufen,<br />

dass das eine ganz gute Zeit ist.<br />

Im Zusammenhang mit der Bestellung der Kuratoren hört man bisweilen, dass man ursprünglich<br />

niemanden nehmen wollte, der, um es drastisch auszudrücken, mit der heimischen Kunstszene<br />

„verbandelt“ ist. Vor allem bei den letzten 2 Kuratorenpaaren hatten manche Kritiker das Gefühl, dass<br />

deren Einbindung in die heimische Kunstszene zu eng sei und deren Entscheidungen folglich nicht<br />

objektiv genug seien. Sollten tatsächlich nur szenefremde Personen bestellt werden?<br />

Ja und nein. Natürlich müssen es Personen sein, die in dieser Szene zu Hause<br />

sind, das ist ja das Feld, in dem sie arbeiten sollen. Wenn man die ganze<br />

Entwicklung zusammenfassen kann, kann man wohl sagen, dass das am Beginn<br />

tatsächlich restlos abgelehnt wurde. Doch, wie das so ist, wenn sich Dinge<br />

weiterentwickeln, hat man nach einer gewissen Zeit festgestellt, dass das eigentlich<br />

ganz interessante Ergebnisse bringt. Daraufhin haben auch die anderen Bereiche,<br />

Literatur, Film, Theater usw., um nur einige zu nennen, gesagt, dass sie Kuratoren<br />

wollen. Ich habe aber dann erklärt, dass das nur dann Sinn macht, wenn der<br />

Adressatenbereich der Kuratoren in der jeweiligen Sparte – wenn man das<br />

Spartendenken überhaupt noch aufrechterhalten kann – groß genug sein muss,<br />

dass Projekte sinnvoll initiiert werden können. Es gibt natürlich Sparten, wo der<br />

Teilnehmerkreis sehr klein ist, im Filmbereich macht es zum Beispiel nicht sehr viel<br />

Sinn, wenn ich jetzt neben die bestehenden Förderungseinrichtungen staatliche<br />

Produzenten stelle, die Filme in Auftrag geben. Daher ist das dort ganz anders als<br />

bei der bildenden Kunst. Bei der Architektur würde es auch schwer Sinn machen<br />

können, bei der Literatur hätte es gut funktionieren können. Dieses System<br />

erfordert, wenn man so will, einen inhaltlichen Markt. Wenn das nur einzelne<br />

Personen sind, die dem ganzen System gegenüberstehen, macht das Ganze nicht<br />

sehr viel Sinn.<br />

Im Weißbuch wird das Kuratorenmodell auch für die Bereiche Tanz und Neue Medien vorgeschlagen.<br />

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