Diplom.pdf
Diplom.pdf
Diplom.pdf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
...mit Vorliebe jene Galerien, Ateliers, Studios, Agenturen, Museen,<br />
Sammlungen und Baustellen, die im Panorama der Kunstproduktion die<br />
Topographie der momentanen Diskussion markierten und/oder für ein breiteres<br />
Publikum nicht so leicht zugänglich waren...Die Erforschung des ästhetischen<br />
Feldes erfolgte durch teilnehmende Beobachtung des Publikums, wobei das<br />
jeweilige Erkenntnisinteresse ganz unterschiedliche Themen betraf und das<br />
Publikum entsprechend wählte, wanderte und wechselte... Überraschend<br />
zahlreichen Zeitgenossen wurde trotzdem die Kunsttour um 11 Uhr zur beinahe<br />
fixen Gewohnheit. 121<br />
Der Galerist Martin Janda erinnert sich:<br />
Ich hatte das Gefühl, dass Christian Muhr immer sehr gut vorbereitet war –<br />
dadurch wurde es spannend. Bei mir kommen ja auch viele Akademieklassen mit<br />
ihren Dozenten vorbei, die überhaupt nicht informiert sind. Da ist es auch schwer<br />
zu einem schönen Gespräch zu kommen, Bei den Tours Fixes war immer eine gute<br />
Stimmung. 122<br />
e) Art Critic in Residence und das Kunstmagazin springer<br />
Markus Brüderlin initiierte insgesamt 3 publizistische Projekte unterschiedlichster<br />
Ausrichtung: die Seite Atelier in der Presse, den springer und Art Critic in<br />
Residence. Während sich die von der Presseredaktion selbst erstellten Atelier-<br />
Seiten sehr konventioneller Schwerpunkte, wie etwa Lovis Corinth, Josef Zechner<br />
oder der Gemäldegalerie der Akademie am Schillerplatz annahmen, waren die<br />
beiden anderen Projekte ambitionierter.<br />
Im Rahmen des Projekts Art Critic in Residence waren die zwei Kunstkritiker<br />
Christoph Blase (FAZ, Kunstbulletin, Artis) und Yvonne Volkart (Artforum, Texte zur<br />
Kunst) als sogenannte „Stadtschreiber“ im Kulturbereich eingeladen. Beide<br />
nahmen an diversen Diskussionsveranstaltungen teil, besuchten Ateliers und<br />
Galerien und schrieben gleichzeitig Artikel für internationale Medien. Blase<br />
entwickelte in Wien zudem das Internet-Kunstnachrichten-Projekt „Blitzreview“<br />
gemeinsam mit der Wiener Web-Initiative „The Thing“.<br />
Ein weiterer Beitrag zur Kunstvermittlung wurde auch durch die<br />
Startsubventionierung von 5 Millionen Schilling für das Magazin springer geleistet.<br />
Am 5.6.1995 präsentierte der Chefredakteur Georg Schöllhammer den springer auf<br />
der Biennale in Venedig erstmals der Öffentlichkeit:<br />
121 Weh H. Vitus, Herausgeber Kunstraum Wien, Projekte 1994 bis 1996, Wien, 1996, S117<br />
122 ebenda: S27<br />
71