12.12.2012 Aufrufe

Diplom.pdf

Diplom.pdf

Diplom.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

eine mögliche Zusammenlegung aller Institutionen im Rahmen eines so genannten<br />

Zukunftslaboratoriums mit dem im April 2000 gefundenen Arbeitstitel „Quartier 21“<br />

Gedanken. In diesem Future Lab sollte auch die Bibliothek des Depots mit den<br />

Bibliotheken der Kunsthalle und des Ludwig-Museums zusammengelegt und<br />

verwaltet werden. Gleichzeitig steht derzeit auch ein eigenes Wotruba-Museum zur<br />

Diskussion. Die einzelnen Vertreter der Drittnutzer sind über solche<br />

Zusammenlegungsgedanken wenig erfreut und beharren auf dem unabhängigen<br />

Weiterbestehen ihrer Einrichtungen.<br />

So ist Lioba Reddeker laut profil erstaunt darüber, dass man alle Drittnutzer unter<br />

einem Namen und gemeinsamen Marketing-Maßnahmen zusammenfassen will.<br />

Und Marlene Ropac und Thomas Hübel vom Depot, die in diesem Zusammenhang<br />

auf ca. 30.000 Besucher jährlich verweisen, befürworten ebenfalls eine Autonomie<br />

und keine Fusion. Laut ihnen widerspräche diese der Logik von alternativen<br />

Projekten im Kulturbetrieb und deren auf Jahre hin aufgebaute Identität. 63<br />

Wolfgang Waldner argumentiert im Interview:<br />

Auch die Großen haben zum Teil noch keine Mietverträge, aber bei diesen<br />

bestehen auf Jahrzehnte hinaus Absichtserklärungen und Finanzierungszusagen.<br />

Bei den anderen – Depot, basis, public netbase usw.. – gibt es nichts als eine<br />

jährliche Subvention durch BKA und Gemeinde Wien. Es hängt von denen ab, wie<br />

sie sich mit den Subventionsgebern einigen. Ich möchte möglichst viele hier<br />

behalten, aber ich kann nicht sagen: „Bleibts hier!“, wenn sie nicht einmal auf ein<br />

Jahr abgesichert sind. 64<br />

Seit Anfang April 2000 sind die Mieten des Depots, der basis und des public<br />

netbase mit 30. April 2001 aufgekündigt worden. In einem Kommentar im Standard<br />

machen sich die Gründerin Stella Rollig und Wolfgang Zinggl darüber Gedanken:<br />

Es geht ums Museumsquartier. Es geht, genauer noch, ums Depot und – um<br />

Kulturpolitik. Jahrelang haben Schmutz und Lärm einer Baustelle das Leben zum<br />

täglichen Ärgernis gemacht, und nur wenige Institutionen haben sich neben dem<br />

Depot diese Zores angetan.... Trotz harter Zeiten ist das 1994 gegründete Depot<br />

bei konstantem jährlichen Budget nicht zugrunde gegangen. Es ist nicht einmal<br />

schwächer geworden, was die Veranstaltungen und deren Besuch betrifft, im<br />

Gegenteil: 25.000 Besucher waren es im letzten Jahr, die von kulturpolitischen<br />

Diskussionen und wissenschaftlichen Vorträgen angezogen wurden. Es ist ein<br />

Raum der modernen Bürgergesellschaft geworden, wie ihn sich viele wünschen, im<br />

In- und im Ausland. Jetzt, dank Baggern und Kränen, ist ein Ende des Chaos<br />

63 Vergleiche dazu: Gronska Patricia, „Gruft für die Hochkultur“, in profil, Wien, 17.1.1999<br />

64 Gronska Patricia, „Gruft für die Hochkultur“, Interview mit Wolfgang Waldner, profil, Wien, 17.1.1999<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!