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Resümee<br />
Insgesamt 9 Jahre hatte in Österreich das Experiment der Bundeskuratoren<br />
stattfinden können. Der letzte sozialistische Staatssekretär, Peter Wittmann, hatte<br />
sich nicht zu einer Verlängerung des Kuratorenmodells entscheiden können.<br />
Spekulationen darüber, wie eine autonome Subventionsinsel innerhalb des neuen<br />
Regierungsgebildes ausschauen könnte, sind deshalb sinnlos.<br />
Autonome Künstlergruppierungen mit ihren teiweise sehr regierungskritischen<br />
Projekten sind seit 2000 auf alternative Geldquellen angewiesen. Wahrscheinlich<br />
wäre es für eine/n politisch stark engagierte/n Staatskurator/in ohnehin eine<br />
schizophrene Situation, im Namen einer Regierung zu arbeiten, mit der er/sie nicht<br />
konform geht.<br />
Für die 90er Jahre hatten die Kuratoren aber starke Impulse gesetzt, die diese Zeit<br />
mit geprägt haben und auch in die nächste Zukunft weiterwirken werden.<br />
Mit ihren Institutionen ist es ihnen gelungen eine neue aktive Diskurskultur<br />
voranzutreiben, mit ihren Aktivitäten zur Förderung des Kulturjournalismus haben<br />
sie zumindest ein Zeichen in Richtung „Qualitätsverbesserung“ gesetzt.<br />
International wurden wir um dieses Modell beneidet, auch deswegen, weil es mehr<br />
Freiheiten in sich vereinte als andere staatliche Modelle, aber auch auf Grund der<br />
relativ hohen Subventionssumme, die den Kuratoren jährlich zur Verfügung stand.<br />
Problematisch war sicher der Status eines Superbeamten, der vom Staat nicht in<br />
Frage gestellt werden kann. Als Künstler war man aber für einige Jahre nicht mehr<br />
den „starren alten Machtblöcken“ ausgeliefert. Man konnte entscheiden, ob man<br />
seine Projekte über Beamte, Beiräte oder eben die Kuratoren lancieren wollte.<br />
In dieser Mehrschichtigkeit innerhalb der staatlichen Kunstförderung, in einer<br />
komplexeren Struktur, findet sich meiner Ansicht auch die beste Form staatlicher<br />
Kunstförderung. Im Sinne von Clusterbildungen, im offenen Dialog, auch mit<br />
privaten Institutionen, könnte die Zukunft einer übergreifenden Kunstförderung im<br />
Zusammenschluss größerer und kleinerer Systeme liegen.<br />
Institutionen, wie public netbase, Depot und basis könnten dabei aktive<br />
Kleinpartner darstellen und ähnlich wie im Wirtschaftsbereich bei Synegien<br />
unterschiedlicher Betriebe die kulturellen Belange mitgestalten.<br />
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