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Auch wenige Jahre später, in der Feldstudie „When attitude becomes norm“ von<br />
Lioba Reddeker aus dem Jahr 1994 11 (für den Zeitraum von 1992–93), zeigte sich<br />
die Unzufriedenheit der Künstlerschaft und der Galeristen mit dem damaligen<br />
staatlichen Fördersystem deutlich.<br />
Nachdem nur ein geringer Teil der KünstlerInnen von Galerien vertreten wurde,<br />
wurde im Rahmen der Studie vor allem der Ruf nach einer umfangreicheren,<br />
mutigeren Direktförderung und nach entsprechenden geförderten non/low–profit<br />
spaces, aber auch nach einer Verbesserung der Infrastruktur bezüglich der<br />
Informationsweitergabe bis hin zu Maßnahmen, die die Vermittlungsarbeit und die<br />
Kunstkritik verbessern können, laut. 12<br />
1.3 Die Situation der bildenden Kunst und der Kunstvermittlung in Österreich<br />
Anfang der 90er Jahre<br />
In den 80er Jahren sind die öffentliche- und die staatliche Kunstrezeption, aber<br />
auch die Ankäufe und die öffentliche Subventionsvergabe sehr stark durch<br />
Personalisierungstendenzen und die daraus resultierende Hinwendung zu<br />
einzelnen nationalen Künstlerpersönlichkeiten gekennzeichnet. 13 So werden etwa<br />
vergessene oder vertriebene Künstler und Kunstrichtungen, wie der Wiener<br />
Aktionismus, wiederentdeckt.<br />
Gleichzeitig kam es – bestärkt durch den allgemein herrschenden wirtschaftlichen<br />
Optimismus und durch die Wiederbelebung der Malerei durch die Neuen Wilden –<br />
zu einer deutlichen Vermehrung der Galerien.<br />
Während die Tätigkeit vieler Galerien der 70er Jahre unter dem Motto der<br />
Informationsgalerie, mit einem Schwerpunkt auf inhaltliche und theoretische<br />
Vermittlung von aktuellen Tendenzen und Bewegungen, gestanden hatte, entsteht<br />
nun ein neuer Typus, der hauptsächlich auf den Verkauf einzelner Werke<br />
ausgerichtet ist.<br />
Auch als sich gegen Mitte der 80er Jahre viele Künstler, beeinflusst von den<br />
transnationalen, aktuellen philosophischen Diskursen mit neuen übergreifenden<br />
Thematiken beschäftigen, werden diese meist nur im Zusammenhang mit<br />
11 Wuggenig, Ulf, Kockot Vera, Reddeker Lioba, Zeitgenössische Kunstrezeption und Probleme des<br />
Kunstmarktes in Österreich, Wien, 1994<br />
12 Anmerkung: Vergleiche dazu: Bundeskuratorentätigkeit: u.a. Brüderlin: Kunstraum; Rollig, Zinggl:<br />
Depot; Reddeker: Basis mit den jeweils entsprechenden Aktivitäten, Publikationen und<br />
Einrichtungen...<br />
13 Vergleiche dazu: Spiegel Andreas, Österreich 1987 -1997: Von der Kulturnation zur<br />
geopolitischen Zone, in Aigner Carl, Hölzl Daniela, Hrsg., Kunst und ihre Diskurse in den 80er und<br />
90er Jahren, Wien, 1999<br />
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