Diplom.pdf
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autark zu sein; die Verankerung der österreichischen Kunstszene im<br />
internationalen Kunstgeschehen ist nicht nur mir zuzuschreiben – natürlich – aber<br />
ich habe dafür von 1991 bis 93 eher Entscheidendes getan. Persönlich finde ich es<br />
sehr schade, dass diese Achse nachher fast völlig fallengelassen wurde.<br />
Seit 1998/99 sind nur mehr ganz wenige österreichische Künstler im<br />
internationalen Kunstgeschehen zu finden, von der jungen Generation kann man<br />
sie an der Hand abzählen.“ 83<br />
Seine Kuratorentätigkeit beschreibt Robert Fleck aus der Erinnerung:<br />
„Grob gesprochen: Ich habe im Juni 1991 zunächst einen Rundgang bei<br />
allen mir bekannten Künstlern, Galeristen, Museumsleuten etc. gemacht und im<br />
Detail durchbesprochen, was die Defizite sind. Dabei habe ich mir alle nur<br />
irgendwie erreichbaren Künstleradressen geben lassen und systematisch alle<br />
möglichen Leute besucht. Dabei tauchte immer wieder auf, dass fast keine<br />
ausländischen Kunstleute in Österreich durch Ateliers gingen, diametral anders als<br />
in Köln oder New York. Darauf war dann mein Programm aufgebaut.“ 84<br />
Eine detaillierte Beschreibung aller Aktivitäten und ein erstes Resümee finden sich<br />
auch im Kunstbericht 1993:<br />
Das Ergebnis dieser Aktivität im Zeitraum Oktober 1991 bis Januar 1994<br />
(28 Monate) bildeten etwa hundert individualisierte Informationsreisen in die<br />
österreichische Kunstszene für ausländische Museumsleute und Kritiker sowie 184<br />
Ausstellungen und Veranstaltungen bzw. Publikationen mit österreichischen<br />
Künstlern bzw. zur Dynamisierung der österreichischen Kunstszene, an denen ich<br />
organisatorisch beteiligt war (nichtgerechnet die selbstlaufenden Folgeereignisse).<br />
Von den Ausstellungen und Veranstaltungen fanden 72 in Österreich statt ... und<br />
112 mit österreichischen Künstlern im Ausland.<br />
Von den insgesamt 389 beteiligten Künstlern stammten 197 aus Österreich, von<br />
denen 160 in diesem Rahmen Einzelausstellungen oder<br />
Ausstellungsbeteiligungen im Ausland bestritten bzw. andere<br />
Auslandserfahrungen machten (Köln- Stipendium und „Reise zu den Quellen").<br />
Insgesamt zeigen diese Zahlen, dass<br />
a) mit diesem Budget eine Fülle österreichischer Künstler wichtige Auslandserfah-<br />
rungen machte und dass<br />
b) dieses Budget den österreichischen Künstlern dieser beiden Generationen sehr<br />
breit dazu diente, im Ausland von sich reden zu machen.<br />
83 Fleck Robert, e-mail, vom 2.4.2000<br />
84 Fleck Robert, e-mail, vom 2.4.2000<br />
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