Diplom.pdf
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Das Ziel dieser Aktivität war ganz allgemein nicht ein „Export" oder ein<br />
„marktgerechtes Herrichten" der österreichischen Künstler (was beides illusionäre<br />
Zielsetzungen wären) sondern eine Öffnung und internationale Verwerbung des<br />
österreichischen Kunstbetriebs vornehmlich von „unten" her, von den Künstlern<br />
und den Kritikern aus.<br />
Das Durchschnittsalter der beteiligten österreichischen Künstler dürfte sich auf<br />
Anfang bis Mitte 30 belaufen.<br />
Zum Zug kamen demgemäß insbesondere zwei Generationen: die Generation der<br />
zweiten Hälfte der achtziger Jahre und die Generation der neunziger Jahre. Im<br />
ersten Fall handelt es sich um ein Wiederanknüpfen an früher bereits bestehende<br />
internationale Kontakte bzw. um den Ausbau einer relativ starken internationalen<br />
Stellung der wenigen Spitzenvertreter. Im zweiten Fall – der Generation der<br />
neunziger Jahre – handelt es sich um die entscheidenden Jahre für die Frage,<br />
welcher von diesen Künstlern auf dem internationalen Terrain evolvieren und wer<br />
in einem bloß regionalen Zusammenhang verbleiben wird....<br />
Ich habe diese Funktion von ihrer Struktur her als eine Aufforderung zu<br />
strategischem Handeln aufgefasst. Dies bedeutet das Erzeugen eines echten,<br />
nachwirkenden Effekts, die Knüpfung und Weiterverfolgung mittelfristiger<br />
internationaler Kontakte an möglichst allen interessanten Punkten und einen<br />
provokatorischen Grundzug im Handeln gegenüber den festgefügten<br />
Selbstinterpretationen einer lange abgeschlossen gebliebenen Kunstszene. 85<br />
b) museum in progress<br />
Das museum in progress, das 1998 von Josef Ortner und Kathrin Messner<br />
gegründeten worden war, war ein privater Kunstverein, der es sich zur Aufgabe<br />
gemacht hatte, innovative und zeitgemäße Präsentationsformen für<br />
Gegenwartskunst zu entwickeln. Unter dem Signet "museum in progress" wurden<br />
von diesem Ausstellungsräume in verschiedenen Medien geöffnet, die solcherart<br />
zeitgenössische Kunst einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machten.<br />
In Kooperation mit unterschiedlichen Partnern aus den Printmedien, der Gewista<br />
oder aus der Privatwirtschaft, wie etwa der AUA, wurde österreichischen und<br />
internationalen Künstlern die Gelegenheit geboten, in den Medien Arbeiten<br />
auszustellen.<br />
Robert Fleck erkannte von Anfang an das große Potential dieser Unternehmungen<br />
und unterstützte das museum in progress mit 2,5 Millionen Schilling jährlich.<br />
85 Fleck Robert, Kunstbericht 1993, Wien, 1993, S 201<br />
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