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Gegenöffentlichkeit. Unterschiedliche Kräfte wirken also, bis sich ein Konsens<br />

bildet. Aber vielleicht lässt sich gar kein Konsens erzielen. 181<br />

In seinem Programm bezeichnet er die Kunst in diesem Zusammenhang als Wort<br />

und soziales Konstrukt und vergleicht seine Entstehung mit der des Wetters:<br />

...Seitdem klar geworden ist, dass es sich bei Kunst lediglich um ein Wort,<br />

um ein soziales Konstrukt handelt, das von verschiedenen Gruppen mit<br />

unterschiedlicher Bedeutung versehen wird, seitdem liegt die Frage nahe, wie es<br />

überhaupt zu so einem sozialen Konstrukt kommen kann. Bildet sich Kunst<br />

irgendwie wie das Wetter: da ein Hoch, dort eine Front? Welche Regeln bestimmen<br />

die gesellschaftliche Konstruktion von Kunst? Wie lassen sich diese erkennen bzw.<br />

verändern? 182<br />

Ziel dieser Ringvorlesungen war es, diese Regeln zu durchschauen:<br />

Sie (Anmerkung: die Ringvorlesungen) sollen das Zusammenwirken der<br />

verschiedenen Kräfte, die sich bemühen Kunst werden zu lassen, transparent<br />

machen. Wie lassen sich die,,Regeln" erkennen, die die gesellschaftliche<br />

Konstruktion von Kunst bestimmen? Sind einmal die Regeln bekannt, lassen sie<br />

sich auch verändern, zumindest Iässt es sich leichter mitspielen. 183<br />

Entsprechend diesem Anspruch lesen sich auch die Vorankündigungen zu den<br />

einzelnen Veranstaltungen, wie z.B. zum Thema:<br />

MACHTVERHÄLTNISSE<br />

In der Kunst sind Herrschaftsverhältnisse weniger deutlich sichtbar als in anderen<br />

gesellschaftlichen Bereichen. Im Unterschied etwa zur Popmusik oder zur<br />

Telekommunikation, wo sich trotz Verschleierungsstrategien die Besitzverhältnisse<br />

auf wenige marktbeherrschende Konzerne beschränken, fehlt dem Kunstsystem<br />

die klare ökonomische Struktur. Dennoch lassen sich auch in der Kunst<br />

Machtzentren ausmachen: zum einen sind es die wichtigen Institutionen wie<br />

Museen, Galerien, Zeitschriften, Art Consulting Firmen etc., zum anderen Personen,<br />

so genannte opinion leader, deren Macht die der massenmedialen Verbreitung von<br />

Meinungen ist. 184<br />

Der Vortragende dieser Veranstaltungsreihe war Justin Hoffmann, Kritiker und<br />

Kurator Shedhalle Zürich, der in Österreich auf unterschiedlichste<br />

Gesprächspartner traf. Etwa auf die Kuratorin Cathrin Pichler in Wien, oder auf den<br />

Systemanalytiker Gerhard Dirmoser in Linz oder auf den Philosophieprofessor<br />

Elmar Waibel in Innsbruck.<br />

181 Aussendung, Spielregeln der Kunst, Runde1,1998/99<br />

182 Zinggl Wolfgang, Bundeskuratorenprogramm, Wolfgang Zinggl, Juli 97– Februar 99, Wien, S 51<br />

183 ebenda, S 51<br />

184 Aussendung, Spielregeln der Kunst, Runde1,1998/99<br />

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