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Different Voices<br />

Verein Projektor (Sylvia Szely, Dietmar Schwärzler)<br />

Nach Vortragen und Diskussionen zum Thema Konstruktionen von Gesellschaften (soziale<br />

Ausschlußmechanismen versus Aneignung ,,normalen, gruppenkonformen Verhalten") im Rahmen<br />

seines Workshops mit Isaac Julien im Wiener Depot hat die teilnehmende Gruppe sechs Drehbücher<br />

erarbeitet, die mit den beantragten Geldmitteln verwirklicht und produziert werden konnten.<br />

Die Produktion wurde mit öS 35 000,- finanziert. Das Ergebnis wurde im Oktober 1998 im Depot Wien<br />

präsentiert.<br />

Getting Up I+II<br />

Wiener Graffiti Union<br />

Die mittlerweile beinahe überall auf der Welt anerkannte Kunstform des Graffiti wird in kaum einem<br />

Land der Welt straf- und zivilrechtlich so rigoros verfolgt wie in Österreich. Dabei hat sich die<br />

Ästhetisierung des Prozessualen (heute so gestalten, daß es morgen anders aussieht) in keiner<br />

rezenten Ausdrucksform so gut entwickelt.<br />

Innerhalb des gesetzlichen Rahmens muß es möglich sein, einer urbanen jugendlichen Bevölkerung<br />

Gelegenheit zu geben, sich bildnerisch zu artikulieren. Daß die Sprayer keine Honorare für ihre Arbeit<br />

verlangen, ist für sie Ehrensache. Dafür fallen Materialkosten, insbesondere für Spraydosen an sowie<br />

der Druck eines Aufklärungsfolders der Wiener Graffiti Union.<br />

In einer speziell darauf ausgerichteten Aktion wollen die Künstler und Künstlerinnen der Graffiti Union<br />

jenen rund zwanzig Kollegen und Kolleginnen helfen, die in den letzten Jahren zu hohen Geldstrafen<br />

(einige von ihnen mit über einer Million Schilling) für ihre öffentlichen Sprayarbeiten verurteilt wurden.<br />

Sie haben große Gemälde auf Holztafeln hergestellt und bieten diese dann zum Verkauf. Der Erlös<br />

kommt den Verurteilten zugute, die damit Raten ihrer Strafen bezahlen können. Die beantragte<br />

Finanzierungshilfe dient zur Materialanschaffung und der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Getting Up wurde mit zweimal öS 35 000,- finanziert. Die Tätigkeit des Bundeskurators geht in diesem<br />

Fall allerdings weit über die finanzielle Unterstützung hinaus. In Verhandlungen mit der<br />

Finanzstadträtin der Stadt Wien wurde eine Entschuldungsstrategie vorgeschlagen. Verhandlungen<br />

mit den Wiener Stadtwerken führen hoffentlich dazu, daß den jungen Aktivisten die Zukunft nicht<br />

verbaut wird.<br />

Lips, Tits, Hits, Power. Popkultur und Feminismus<br />

Anette Baldauf<br />

Mit ihrer Publikation über den Aktivismus von Frauengruppierungen in New York wollen Anette<br />

Baldauf und die Mitherausgeberin Katharina Weingartner subkulturelle Strategien und künstlerische<br />

Praktiken der gesellschaftlichen Intervention vorstellen, die hierzulande im besonderen und im<br />

deutschsprachigen Raum ganz allgemein keine Tradition haben, aber durchaus Tradition bekommen<br />

sollten.<br />

Der Reader ist ein Handbuch zur Girl-Power-Bewegung geworden und geht den Verbindungen von<br />

Feminismus und Popkultur nach. Vor einigen Jahren hat der ,,Spiegel" einen ,,Posffeminismus“ in<br />

der Popkultur ohne verbissenen Männerhass auch in Deutschland" entdeckt. In der Folge kam es zur<br />

Eingemeindung unterschiedlichster Positionen: Tank Girl, Liz Phair oder Neneth Cherry konnten wie<br />

Courtney Love unter dem Mainstreamlabel ,,Riot Girl" oder ,,Girlism" vermarktet werden.<br />

Dennoch ist die Entwicklung nach Meinung der Herausgeberinnen nicht ausschließlich als<br />

Entstellung durch die Kulturindustrie zu verstehen. Die Mehrheit der Konsumentinnen kann heute<br />

mit der Popindustrie leben, weil sie das jeweils Brauchbare auswählt und sich aneignet, ohne sich<br />

Illusionen zu machen, was die realen politischen und ökonomischen Verhältnisse hinter der<br />

Popindustrie sind.<br />

Die Publikation wurde mit öS 100 000,- finanziert. Sie ist mittlerweile im Triton-Verlag erschienen und<br />

wurde im Depot 250 Besucherinnen vorgestellt.<br />

Gesprächsvorgänge<br />

Klaudia Oruber, Romana Hagyo, Sabine Marte, Gabriele Marth, Johanna Schaffer, Franziska Schultz,<br />

Miriam Wischer<br />

Was ist das Spezifische an der Frauenkunst oder der Kunst von Frauen nach dem feministischen<br />

Diskurs der letzten dreißig Jahre? Kann die Tilgung des Etiketts ,,Frau" eine Lösung sein, oder<br />

bedeutet sie lediglich das Ende einer politischen Strategie?<br />

Das Thema der ,,Gesprächsvorgänge 2" (,,Gesprächsvorgänge 1" fand 1996 statt) konzentrierte sich<br />

auf die symbolische Bedeutung feministischer Orte für die Öffentlichkeit. Die Teilnehmerinnen<br />

wurden zur experimentellen Auseinandersetzung mit einem konkreten Ort und der dort erzeugten<br />

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