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Auflösung des Kunstministeriums, lässt dieser, trotz positiven Grundtenors,<br />

erstmals leichte Zweifel am Kuratorenmodell anklingen:<br />

Ich glaube, man kann von einem gelungenen Experiment sprechen, das<br />

natürlich immer sehr stark von den Persönlichkeiten abhängt. Ich werde den neuen<br />

politischen Verantwortlichen anraten, das System beizubehalten.<br />

Wenn uns was Besseres einfällt nur zu! 61<br />

Peter Wittmann selbst nimmt in einem seiner ersten Interviews mit der Presse<br />

ebenfalls Stellung zum Kuratorenmodell:<br />

Die Presse: Rudolf Scholten hat per Jahresanfang zwei neue Kunstkuratoren auf zwei Jahre<br />

bestellt, Lioba Reddeker und Wolfgang Zinggl. Sind den beiden die versprochenen Budgets und<br />

Freiheiten sicher?<br />

Wittmann: Grundsätzlich ist auch der Begriff der Vertragstreue ein durchaus<br />

ernstzunehmender. Wenn ein Vertrag abgeschlossen wurde, dann meine ich nicht,<br />

dass man hier Eingriffe machen sollte. Das gilt für alle Bereiche, nicht nur für die<br />

Kuratoren. Eingegangene Verpflichtungen sind trotz eines Personalwechsels zu<br />

erfüllen. 62<br />

Peter Wittmann bleibt in der Folge diesen Aussagen treu. Aufgrund von<br />

Vertragsunklarheiten bleiben Wolfgang Zinggl und Lioba Reddeker, die als eine<br />

der letzten Amtshandlungen von Rudolf Scholten bestellt worden waren, sogar bis<br />

Ende September statt wie ursprünglich vorgesehen Juli 1999 im Amt.<br />

Während ihrer zweijährigen Tätigkeit sind von Lioba Reddeker in den ehemaligen<br />

Räumen des Depot die basis als eine Art Servicestelle für KünstlerInnen und von<br />

Wolfgang Zinggl in den Räumen des Kunstraums, das von Stella Rollig gegründete<br />

Depot erweitert und aufgebaut worden. Vor allem dem Depot ist es – seit seiner<br />

Gründung im Jahr 1994 – gelungen, sich nicht nur national sondern auch<br />

international ein gutes Renommee zu verschaffen.<br />

Wohl auch aus diesem Grund gab es eine schriftliche Zusage von Staatssekretär<br />

Wittmann, das Depot weiter zu finanzieren, die allerdings bis heute noch nicht<br />

erfüllt wurde.<br />

Zurzeit herrschen auch über den Verbleib der Einrichtungen der Kuratoren im Areal<br />

des Museumsquartiers Unklarheiten. In den neuesten Plänen und Modellen gibt es<br />

die mündlich zugesicherten Räume im Fischer-von-Erlach-Trakt weder für das<br />

public netbase noch für das Depot, auch der Raum der basis ist weiterhin<br />

ungesichert. Der derzeitige Geschäftsführer Wolfgang Waldner macht sich<br />

stattdessen in einem Interview mit dem Magazin „profil“ Anfang Jänner 2000 über<br />

61 Nüchtern Klaus, „Mit oder ohne Haltung“, Wien, Falter 5/97<br />

62 Haider Hans, „Burgtheater: Fünf Kandidaten - Kein gesucht“, die Presse, Wien, 10.3.1997<br />

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