Diplom.pdf
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Zur Situation der staatlichen Kunstförderung und der bildenden<br />
Kunst in den 90er Jahren :<br />
1.1 Anmerkungen zum Beginn der Bundeskuratorentätigkeit<br />
1990 läuft eine neue Legislaturperiode an. Gleichzeitig beginnt auch die Tätigkeit<br />
des neuen Bundesministers für Unterricht und Kunst, Dr. Rudolf Scholten.<br />
Bereits im Vorwort seines „ersten Kunstberichts“ aus dem Jahr 1990 1 setzte Rudolf<br />
Scholten erste Signale in Richtung zusätzlicher Aktivitäten im Bereich der<br />
Kunstförderung:<br />
Wenn ich dennoch diesen Kunstbericht in meiner Eigenschaft als der für die<br />
Kunstförderung nunmehr verantwortliche Minister einleite, so geschieht dies in dem<br />
Bewusstsein, dass in der Kulturpolitik Kontinuität ebenso wichtig ist wie Innovation,<br />
das Wissen um das bisher Geleistete und Erreichte und die Beibehaltung<br />
erfolgreicher kulturpolitischer Maßnahmen ebenso notwendig, wie die Einführung<br />
von Neuem, die Anpassung an geänderte Umstände und neue<br />
gesellschaftspolitische Konstellationen. 2<br />
Schon im folgenden Jahr weist Minister Scholten auf das neu geschaffene<br />
Kuratorenmodell hin:<br />
So wurde im vergangenen Jahr neben den Beiräten und Jurys, die als<br />
Beiratgremien in Kunstfragen dienen, zum ersten Mal im Bereich bildender Kunst<br />
das sogenannte Kuratorenmodell realisiert.<br />
Kuratoren erhalten eigenverantwortlich ein gewisses Budget 3 und organisieren in<br />
diesem Rahmen Veranstaltungen, Ausstellungen, Projekte im In- und Ausland,<br />
wobei der Akzent auf dem Ungewöhnlichen und Zukunftsweisenden liegt. Im<br />
Unterschied von Beiräten sind Kuratoren nicht von Jurysitzungen und Beiräten<br />
abhängig, sie können schnell und unbürokratisch entscheiden, tragen aber auch<br />
Verantwortung für ihre eigenen Projekte. 4<br />
Die administratorische Verwaltung des Kuratorenmodells lag vorerst im<br />
Zuständigkeitsbereich der Sektion für Unterricht und wurde erst 1995 an die<br />
Sektion für Kunstangelegenheiten übertragen. 1997 wird das Bundesministerium<br />
1 , Anmerkung: De facto umfasst dieser Kunstbericht noch die Amtsperiode seiner Vorgängerin Dr.<br />
Hilde Hawlicek<br />
2 Bundesministerium für Unterricht und Kunst, „Kunstbericht 1990“, Vorwort des Bundesministers Dr.<br />
Rudolf Scholten, Wien, 1991, S I<br />
3 Anmerkung: 15 Millionen Schilling, pro Person/pro Jahr<br />
4 Bundesministerium für Unterricht und Kunst, „Kunstbericht 1991“, Vorwort des Bundesministers Dr.<br />
Rudolf Scholten, Wien, 1991, S. I<br />
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