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2.) Es werden Personen in Entscheidungsprozesse involviert und über begrenzte<br />

Zeit mit Handlungsspielraum und Budget ausgestattet, die unmittelbar aus dem<br />

Kontext von Produktions- und Vermittlungsarbeit kommen.<br />

3.) Es bedeutet eine Pluralisierung der Fördermöglichkeit, da Künstlerinnen und<br />

Künstler zu zwei individuell ansprechbaren Personen mit ihren Planungen und<br />

Vorhaben gehen können.<br />

4.) Es geht um funktionale Ausdifferenzierung von Fördermöglichkeiten.<br />

Abteilungsleiter und Beiräte, die über an sie herangetragene Projekte entscheiden<br />

und immer noch einen weitgehend “passiven” Zugang haben, müssen zwischen<br />

Breiten und Spitzenförderung jonglieren, ein schwer zu bewältigender Spagat.<br />

5.) Die Bundeskuratoren können die aktive Funktion betonen, die der<br />

Produktionsrealität der Künstlerinnen und Künstler viel stärker Rechnung trägt.<br />

6.) Die in den Abteilungen und Beiräten immer noch übliche Spartenaufteilung ist<br />

nicht mehr zeitgemäß. Die Realisierung erster Verbesserungsvorschläge, wie sie<br />

im neuen Weißbuch zu finden sind, lassen voraussichtlich noch auf sich warten.<br />

Die Bundeskuratoren können als einzige “außerhalb” dieser eng gefassten<br />

Spartenbegriffe agieren und fördern.<br />

7.) Künstlerische Tätigkeit besteht immer weniger darin, schwerpunktmäßig<br />

Produkte herzustellen, sondern Strukturen auszubauen und Netzwerke zu<br />

schaffen. Da kann Förderung über das Kuratorenmodell viel flexibler agieren (auch<br />

im Sinne der disziplinenübergreifenden Sichtweise und Projekte).<br />

8.) Es geht im Kuratorenmodell darum, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und<br />

künstlerische Experimente zu ermöglichen, für die in den üblichen Abteilungen der<br />

Kulturförderung von Bund, Ländern und Kommunen nur schwer Mittel<br />

freizumachen sind.<br />

9.) Man kann Fördermöglichkeiten entwickeln, die die Eigenproduktivität der<br />

Künstlerinnen und Künstler stärkt, da nicht jede Unterstützung nur auf der<br />

durchgeplanten und durchbudgetierten Projektebene stattfinden kann. Es können<br />

strukturell sehr unterschiedliche Varianten von Förderungen entwickelt werden.<br />

10.) Wenn man das Kuratorenbudget in ein Verhältnis zum Budget in der<br />

Kunstförderung des Bundes setzt, so stehen die jährlich 15 Mio. öS eines/er<br />

Bundeskurators/in knapp 250 Mio. öS der in den künstlerischen Bereichen<br />

zuständigen Abteilungen und Beiräte gegenüber. Diese 6% für ein individuell<br />

gestaltetes, experimentelles Programm scheinen mir angemessen und legitim.<br />

Die große öffentliche Wahrnehmung für diese 6% ist wohl kaum eigens zu betonen.<br />

Dieses Budget für Experimente in der Kunst in Frage zu stellen scheint mir in<br />

keinem Verhältnis zu seiner Effizienz und Produktivität zu stehen. Wenn es in den<br />

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