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c) Nachschlag 1-8<br />

Markus Brüderlin versuchte mit der Serie Nachschlag, die vom 20.9.1994 –<br />

4.7.1996 stattfand, die Auseinandersetzung mit Rezension und Kunstkritik in einer<br />

öffentlichen Form zu fördern.<br />

Als Vorbild dienten ähnliche öffentliche Diskussionen, die in schweizerischen und<br />

deutschen Kunstvereinen regelmäßig stattfinden. In Form von Round-Table-<br />

Gesprächen wurden Vertreter der Kunstkritik eingeladen, Kurzrezensionen<br />

vorzustellen und anschließend unter der Moderation von Martin Fritz eine<br />

Diskussion mit dem Publikum zu führen. Die anwesenden KünstlerInnen und<br />

Kuratoren hatten dabei die Gelegenheit, direkt zu Fragen Stellung zu beziehen:<br />

„Man merkte schnell, dass Journalistsein und eine Kritik schreiben etwas anderes<br />

ist als mit dem Publikum öffentlich zu diskutieren“, war etwa ein Argument von<br />

Silvia Eiblmayr. Eine Künstlerin kritisierte: „Heute kann man leider keine<br />

Ausstellung mehr machen, ohne ein Konzept zu schreiben. Selbst wenn man nur<br />

Arbeiten zeigen möchte, von denen man glaubt, dass sie spannend sind, kann man<br />

das nirgends so ankündigen... irgendein theoretischer Faden muss immer dabei<br />

sein.“<br />

Der Kunstkritiker Markus Wailand fasst seine Erfahrungen mit Nachschlag<br />

folgendermaßen zusammen:<br />

Das war an sich ein vernünftiges Konzept – mit Leuten, die über Kunst<br />

schreiben, ihre Texte zu diskutieren, bevor sie sich in den nächsten Artikel flüchten<br />

können. Diese Idee hätte freilich den Kunstraum nicht gebraucht. Es stellte sich als<br />

eher hinderlich dar, da mit den Kunstraum-Ausstellungen nicht unbedingt immer<br />

die brisantesten Themen auf dem Tapet waren. Vielleicht könnte man das im Sinne<br />

einer redaktionellen Arbeit weitertragen, schauen welche Themenstellungen in der<br />

Luft liegen und diese dann regelmäßig zur Sprache bringen. 120<br />

d) Tour Fixe<br />

Die Tour Fixe vom 8.10.1994 – 29.6 1996 stellte einen Versuch dar<br />

themenschwerpunktorientierte, mobile Kunstvermittlung zu leisten. Der Projektleiter<br />

der Tour Fixe war Christian Muhr, dessen Schwerpunkt auf der Theorie und Kunst<br />

der Gegenwart lag. Ausgehend vom Kunstraum fand eine Art kommentierter<br />

Rundgang statt. Die besuchten Orte waren laut Christian Muhr:<br />

120 Weh H. Vitus, Herausgeber Kunstraum Wien, Projekte 1994 bis 1996, Wien, 1996, S29<br />

70

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