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künstlerischen Darstellungsformen von Körpersprache, in Gegenüberstellung zu<br />

Albertina-Meisterwerken. Bewunderung gilt dem Eifer der Initiatoren, auf<br />

wissenschaftlicher Grundlage eine nicht wirklich langweilige Ausstellung gestaltet<br />

zu haben. 108<br />

d) Allgemeine Schlussbemerkungen<br />

Durch die damals aktuelle Freud-Ausstellung, "Wunderblock" war die<br />

Kulturphilosophin Cathrin Pichler bereits einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Diese<br />

vielbeachtete Schau spiegelt in gewisser Weise auch sehr gut Cathrin Pichlers<br />

Anspruch an die von ihr geförderten Projekte wider. Ihr ging es immer um die<br />

Förderung einer Projektkultur, die sich um die Verschränkung von bildender Kunst,<br />

Wissenschaft, Kunstgeschichte und interdisziplinären, neuen Kunstzweigen<br />

bemüht.<br />

Da die von ihr gestützten Projekte, häufig auch durch den wissenschaftlichen<br />

Anspruch, der hinter diesen stand, sehr zeitaufwendig waren, zogen sich manche<br />

weit über ihren Tätigkeitsbereich als Bundeskunstkuratorin hinaus oder<br />

verschränkten sich mit anderen Großveranstaltungen. In ihrer<br />

Antrittspresseaussendung "Erste Überlegungen" erklärt sich auch der Grund dafür:<br />

Einzelprojekte sollten auf längere Sicht - weil sie größere Publizität haben<br />

und damit richtunggebend sind - zu der Rollendefinition Österreichs im<br />

internationalen Kunstgeschehen beitragen.<br />

Ein entscheidendes Ziel liegt in einer (neuen) Projektkultur. Zeitgenössische Kunst<br />

soll tatsächlich Zeitgenossenschaft erlangen; bildende Kunst soll neben anderen<br />

kulturellen Formen eine gleichwertige Präsenz erreichen. Dies geschieht nicht im<br />

Hinblickauf einen internationalen Markt, den die bildende Kunst heute besitzt,<br />

sondern aus dem Bewusstsein, dass der Kunst - wie im übrigen der Literatur - eine<br />

zeitgenössische nämlich seismographische und zuweilen auch utopische Funktion<br />

zukommt.<br />

Ein inhaltliches Anliegen der Projektkultur soll darauf gerichtet sein, das Wissen<br />

und Bewusstsein der klassischen - in Österreich versäumten - Moderne zu<br />

revidieren.<br />

Nicht nur weil die Moderne als 'unvollendetes Projekt' gelten kann, sondern weil<br />

das Verständnis und das Selbstverständnis der Kunst der Gegenwart von diesem<br />

Bewusstsein entscheidend abhängig ist....<br />

108 ebenda<br />

65

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