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So unterschiedlich die Schwerpunkte der einzelnen BundeskuratorInnen auch<br />

waren, sind ihre Entscheidungen doch niemals an Spartendefinitionen gebunden.<br />

Produktionen in Bereichen von Malerei bis Neue Medien, von Performance bis<br />

Film, von direkten sozialen Interventionen bis zur Literatur bezeichnen nur grob das<br />

Spektrum der möglichen und geschehenen Förderungen.<br />

Als wichtig wurde in der Diskussion ebenfalls hervorgehoben, dass die<br />

Bundeskuratoren für begrenzte Zeit (bisher jeweils zwei Jahre) aktiv und gestaltend<br />

in die Kunstförderung eingreifen und entscheiden können. Sie setzen<br />

Schwerpunkte im Sinne ihrer fachspezifischen Kenntnisse und inhaltlichen<br />

Erfahrungen, die sie in diese Funktion einbringen. Auf unmittelbare Anforderungen<br />

von Seiten der künstlerischen Produktion können sie schnell und flexibel<br />

reagieren. Andererseits sind zwei Jahre so kurz, dass kaum unproduktive<br />

Machtkonzentration und eingefleischte Cliquenwirtschaft entstehen kann. Sie<br />

stehen als persönliche Ansprechpartner für die Künstler zur Verfügung und leisten<br />

dadurch einen wichtigen kommunikativen Beitrag im häufig konfliktbestimmten<br />

Aufeinandertreffen von staatlicher (Für-)Sorge und jungen (kritischen)<br />

Künstlerinnen und Künstlern. KunstproduzentInnen sind bei ihnen keine Bittsteller<br />

um Almosen und werden in einem inhaltsorientierten Diskurs um ihre<br />

Projektvorhaben und Arbeiten ernst genommen. 68<br />

Weitere Statements und Ergebnisse 69 dieser Diskussion in der basis waren in<br />

Reihenfolge ihres Auftretens:<br />

Die Feststellung, dass dasKuratorenmodell zur Schaffung eines Netzwerkes von<br />

Strukturen, als Gegenpol zu den traditionellen Fördereinrichtungen und<br />

Beiratssystemen und zur Sicherung der Produktionssituationen für Künstlerlnnen,<br />

die bestimmte Formen kollektiven Arbeitens ermöglichen, wichtig war.<br />

Als Problem empfand man teilweise aber die zu starke Betonung der Karrieren von<br />

Einzelpersonen. Auch die Schwerpunktsetzungen wurden von manchen<br />

Diskussionsteilnehmern als zu subjektiv beurteilt.<br />

Andererseits erlebte man die Bundeskuratoren auch als produktive<br />

Reibungspunkte, deren Leidenschaften als konstruktives Streitmoment und die<br />

durch sie erfolgte Polarisierung als produktives Moment.<br />

Als notwendig bezeichnete man unter anderem die Schaffung einer gewissen<br />

Kontinuität für jene Förderungen, die sich als sinnvoll erwiesen haben.<br />

68 Quelle: www.basis-wien.at/ themen: Beitrag zur Diskussion anlässlich der Auflösung des<br />

Kuratorenmodells, Presseaussendung<br />

69 Quelle: Teilweise Mitschrift der Diskussion sowie eine Zusammenfassung der Argumente durch die<br />

basis.<br />

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