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1994, als seine Nachfolgerin Stella Rollig und sein Nachfolger Robert Brüderlin<br />

einzelne Aktivitäten des museums in progress weiter unterstützten, schreibt Robert<br />

Fleck, der nun selbst als Kurator und Autor für dieses tätig ist, über das mip:<br />

Die Bezeichnung "Museum" ist in diesem Fall schon mehr als eine bloße<br />

Metapher: Mit zeitlich und künstlerisch sehr verschieden bestimmten Ausstellungen<br />

und Interventionen werden hier tatsächlich Medien zu Museumsräumen und<br />

Ausstellungsfeldern avancierter bildender Kunst der 90er Jahre...<br />

Die bisherigen Aktivitäten des "museum in progress" zeichnet ein<br />

überraschendes, lockeres Herangehen an das Faktum Medien und die<br />

komplizierte Geschichte der Beziehung von Künstlern und Medien aus. Diese<br />

Frische findet sich bei dieser ersten wirklichen Musumsrealisation im<br />

Bereich der Massenmedien auch auf Seiten der Ausstellungsbesucher wieder,<br />

die einen kontinuierlichen Museumsraum unprätentiöser Art in der Hand<br />

halten. Die Künstler wissen in diesem Fall - und es ist nicht zuletzt diese<br />

Herausforderung, die für sie einen großen Reiz darstellt -, dass sie von<br />

Gleich zu Gleich mit der politischen und sozialen Aktualität, mit der Sphäre der<br />

Information und auch mit dem bloßen Gossip konkurrieren werden, kurzum mitten<br />

in der gesellschaftlichen Realität operieren (müssen), und nicht mehr geschützt<br />

sind durch einen "weißen "Ausstellungsraum. Diese Herausforderung an die<br />

Künstler macht dieses Unterfangen eines Museums neuer Art in präzisen<br />

Bereichen des Medienraums so spannend - nicht zuletzt für die Besucher bzw.<br />

Leser, die hier eine Art Anthologie kreativer Lösungen für die enorme Aufgabe<br />

erleben, als Künstler plötzlich unmittelbar im Forum der gesellschaftlichen Realität,<br />

das die Medien heute darstellen, tätig zu werden. 86<br />

Auf der Homepage des mip, die ein umfangreiches Archiv aller bisherigen<br />

Aktivitäten anbietet, finden sich auch verschiedene Artikel über dieses wieder.<br />

Unter anderem schreibt der Journalist Vitus Weh über dessen Anfänge:<br />

Mit "museum in progress" hatte Kunst, die in verschiedenen Medien<br />

intervenieren wollte, einen Impressario gewonnen, der vor allem ein neues<br />

Kräfteverhältnis schuf. Medialer Platz muss nun nicht mehr einzeln vom Künstler<br />

oder der Künstlerin erobert werden, sondern wird Medienpartnern wie Zeitungen,<br />

Zeitschriften, Fernsehstationen und Plakatwandbetreibern im Voraus und mit<br />

verlässlichen Regeln vom museum in progress als Kunstort abgehandelt. 87<br />

Robert Fleck unterstützte im Laufe seiner Kuratorentätigkeit auch einzelne<br />

Aktionen, wie etwa die Aktion Lückenfüller, bei der die Zwischenräume im Layout<br />

86 Fleck Robert, museum in progress, auf: www.mip.at, 1994<br />

87 Weh Vitus, museum in progress, auf: www.mip.at, 1998<br />

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