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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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nach der Wende, Ende der 80er <strong>und</strong> Anfang der 90er Jahre, stieg der Anteil der<br />

Langzeitarbeitslosen im Jahr 1995 auf das bisher höchste Niveau von 827.559 Per-<br />

sonen. Auch die durchschnittliche Verweildauer Arbeitsloser lag mit 13,5 Monaten so<br />

hoch, wie zuvor nur in den Jahren 1988 <strong>und</strong> 1989. Über 400.000 Personen waren im<br />

September 1995 in Westdeutschland länger als 24 Monate arbeitslos. (vgl. Bosch<br />

1998, S. 42) Die Problematik, die sich hinter diesen Zahlen verbirgt, ist, dass die<br />

Vermittlungschancen für ohnehin auf dem Arbeitsmarkt diskriminierte Personen, wie<br />

z. B. schlecht qualifizierte Arbeitnehmer, Jugendliche ohne Berufsausbildung, Aus-<br />

länder, Schwerbehinderte <strong>und</strong> Frauen sich nochmals verschlechtern, wenn sie mit<br />

einer wachsenden Anzahl von besser qualifizierten, jüngeren, ges<strong>und</strong>en Arbeitneh-<br />

mern, die kurzfristig aus dem Erwerbsleben ausscheiden mussten, konkurrieren<br />

müssen. Durch diese Verhärtungstendenzen auf dem Arbeitsmarkt kommt es zu ei-<br />

ner relativen Zunahme der Langzeitarbeitslosigkeit, da o. a. Problemgruppen nur<br />

noch erschwert zu vermitteln sind. Darüber hinaus belegen mehrere Studien (vgl.<br />

Andreß 1989, Rosenbladt 1983), dass die einmal eingetretene Arbeitslosigkeit ein<br />

sehr hohes Risiko für eine erneute Arbeitslosigkeit nach erfolgreicher Vermittlung mit<br />

sich bringt. Ist dies der Fall, kann von Mehrfacharbeitslosigkeit gesprochen werden.<br />

Diese konzentriert sich besonders stark auf bestimmte Personengruppen. So hatten<br />

Männer eine höhere Mehrfacharbeitslosigkeit aufzuweisen als Frauen, Geringqualifi-<br />

zierte eine höhere als Hochqualifizierte, Arbeiter <strong>und</strong> Jüngere eine höhere als Ange-<br />

stellte <strong>und</strong> Ältere. Der Unterschied zwischen Mehrfacharbeitslosigkeit <strong>und</strong> Langzeit-<br />

arbeitslosigkeit scheint darin zu bestehen, „dass die Arbeitslosigkeitsdauer im we-<br />

sentlichen durch persönliche Merkmale (...) prognostiziert werden kann, während die<br />

Häufigkeit von Arbeitslosigkeit vor allem mit tätigkeitsspezifischen Merkmalen zu-<br />

sammenhängt“ (Andreß 1989, S. 30). Dies bedeutet, dass sich die Konzentration des<br />

Arbeitslosigkeitsrisikos auf bestimmte Personen oder Personengruppen nicht nur in<br />

Form von Langzeitarbeitslosigkeit, sondern auch in Form von Mehrfacharbeitslosig-<br />

keit vollzieht. Bei bestimmten Personengruppen findet also eine Überschneidung von<br />

Langzeit- <strong>und</strong> Mehrfacharbeitslosigkeit statt. Dies bedeutet, dass es bestimmten<br />

Personen kaum mehr möglich scheint, in stabile Erwerbstätigkeitsphasen zu gelan-<br />

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