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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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drucksvoll zu studierenden Selbstlernprozessen während der Transformation.“ (Ar-<br />

beitsgemeinschaft QUEM 1995, S. 70)<br />

Insbesondere Erich Staudt <strong>und</strong> Bernd Kriegesmann (1999) sprechen sich für die<br />

betriebliche oder zumindest betriebsnahe Weiterbildung als Alternative zur traditio-<br />

nellen Weiterbildung aus. Das Lernen in oder nahe der Arbeit trage zur Herstellung<br />

<strong>und</strong> Sicherung der „Employability“ (Beschäftigungsfähigkeit) von Arbeitnehmern bei.<br />

Denn hier werde implizites Wissen, das personengeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> daher nicht über-<br />

tragbar sei, dadurch entwickelt, dass in betrieblichen Innovationsprozessen bedeut-<br />

same Wissenseinheiten ohne Informationsverlust unmittelbar mit Erfahrung verbun-<br />

den werden, was zur Handlungsfähigkeit („Kompetenz“) führe. Dagegen habe die<br />

klassische bzw. institutionalisierte Weiterbildung versagt, da sie die bislang an sie<br />

gestellten, überhöhten Erwartungen nicht erfüllen konnte. Zum Beleg verweisen<br />

Staudt/Kriegesmann auf entsprechende (zum großen Teil eigens erhobene) empiri-<br />

sche Bef<strong>und</strong>e:<br />

Institutionalisierte Weiterbildung biete demnach keinen Schutz vor Arbeitslosig-<br />

keit (die Arbeitslosenstatistik insbesondere in Ostdeutschland habe sich nicht ent-<br />

spannt; auch hätten 57% der Weiterbildungsteilnehmer keinen Arbeitsplatz erhalten,<br />

während von denjenigen Personen, die im Erfassungszeitraum einen neuen Arbeits-<br />

platz erhielten, nur 40% sich an Weiterbildungen beteiligt hätten). Sie trage nach ei-<br />

ner weiteren Untersuchung bei 50% der Weiterbildungsteilnehmer nicht zu einer ob-<br />

jektiven Verbesserung ihrer beruflichen Situation bei, was unter Kostenaspekten zu<br />

einer Verschwendung von 50% der für die Weiterbildung verwendeten Mitteln führe<br />

(das mache 24 Mrd. DM/Jahr aus). Weiterhin sichere sie nicht die Unternehmens-<br />

entwicklung <strong>und</strong> führe auch nicht zu wettbewerbsfähigen Regionen. (vgl.<br />

Staudt/Kriegesmann 1999)<br />

Gr<strong>und</strong> sei, dass in der traditionellen Weiterbildung vorwiegend explizites Wissen<br />

(„Qualifikationen“) im Rahmen von Seminaren ohne Selbstbeteiligung der Lernenden<br />

instruiert werde. Dieses mache jedoch nur einen Anteil von 20% der geforderten Fä-<br />

higkeiten eines auf dem Arbeitsmarkt Tätigen aus. Somit erwiesen sich die Inhalte<br />

von klassischer Weiterbildung als wenig „verwertbar“. Herauskommen würde letzt-<br />

endlich nur der hoch qualifizierte, aber inkompetente Absolvent. Der ausbleibende<br />

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