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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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ung, die auf Erwerbsarbeit basierte, planbar <strong>und</strong> dauerhaft machen <strong>und</strong> vor allen<br />

Dingen das Risiko des Erwerbsverlustes mindern.<br />

3.2.2. Von der „Normalbiographie“ zur „Bastelbiographie“?<br />

Infolge der eben beschriebenen Erosion der Erwerbsarbeit löst sich ebenfalls der um<br />

die Normalarbeitsverhältnisse zentrierte Biographieverlauf zunehmend auf <strong>und</strong><br />

macht einer durch Diskontinuität <strong>und</strong> immer raschere sowie häufigere Wechsel zwi-<br />

schen verschiedenen Statusbereichen geprägten „Bastelbiographie“ Platz. Das be-<br />

deutet, dass wenn von Erwerbsbiographien gesprochen wird, oft nicht mehr das<br />

Standardmodell gemeint ist, das sich durch eine erwerbsbezogene Dreiteilung in<br />

Vorbereitungs-, Aktivitäts- <strong>und</strong> Ruhephase auszeichnet, sondern dass immer mehr<br />

Erwerbsbiographien durch Arbeitsunterbrechungen, Brüche, Umwege <strong>und</strong> Schleifen<br />

gekennzeichnet sind. Ursprünglich ist das „Normalarbeitsverhältnis“ durch einen<br />

mehr oder weniger langen Abschnitt einer kontinuierlichen Erwerbsbiographie, die<br />

allenfalls durch kurze Phasen der Arbeitslosigkeit unterbrochen ist, gekennzeichnet.<br />

Alter, Beschäftigungsdauer, vor allem aber Betriebszugehörigkeit drücken sich in zu-<br />

nehmenden Statusrechten <strong>und</strong> -sicherungen aus, denn Erwerbsverläufe sind nicht<br />

nur durch den Beruf, sondern auch durch strikte Alters- <strong>und</strong> Senioritätsnormen<br />

strukturiert <strong>und</strong> nehmen dadurch die Form von „Normalbiographien“ an. (vgl. Dom-<br />

bois 1999, S. 14)<br />

Das Konstrukt des „Normallebenslaufes“ scheint jedoch nur noch eine schwache<br />

reale Basis zu besitzen, wodurch die biografische Planungsperspektive an Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Vorhersagbarkeit zu verlieren scheint. Durch die Veränderungen im Beschäfti-<br />

gungssystem erhöhen sich die Diskontinuitäts- <strong>und</strong> Ausgrenzungsrisiken sowie die<br />

Anforderungen an Flexibilität <strong>und</strong> Mobilität jedes einzelnen. Diese Diskontinuität kann<br />

jedoch verschiedene Formen annehmen, <strong>und</strong> sie kann sehr unterschiedlich motiviert<br />

sein. Diskontinuität kann einerseits die Konsequenz einer <strong>und</strong>urchschaubaren, kon-<br />

junkturabhängigen Struktur des Arbeitsmarktes <strong>und</strong> des Bildungssystems sein, oder<br />

sie ergibt sich aus der Nutzung von individuellen Handlungsspielräumen, die es er-<br />

möglichen, Fehleinstiege <strong>und</strong> Fehlentscheidungen bei der Berufswahl zu korrigieren<br />

sowie negative Selektionen zu kompensieren. Sie kann je nach Anlass, Dauer <strong>und</strong><br />

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