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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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„natürlich“ ein gestuftes Vorgehen, das sowohl generelle Datenanalysen (Makro-<br />

ebene) als auch vertiefte Analysen auf der Mesoebene (Branchen <strong>und</strong> Berufsfelder)<br />

oder der Mikroebene (Betrieb) mit einbezieht. Ein solch dialog- <strong>und</strong> beteiligungsori-<br />

entiertes Vorgehen würde nicht nur eine zuverlässige Interpretation der Daten erhö-<br />

hen, sondern auch Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen. Ohne den regionalen Dialog<br />

sind damit zukünftige Handlungsstrategien, die Problemlösungen forcieren <strong>und</strong> prä-<br />

zise Aktionen initiieren, nicht vorstellbar. Daraus lassen sich für die Handlungsebe-<br />

nen verschieden Schlussfolgerungen ableiten. Zum einen sind dialogorientierte Ver-<br />

fahren unerlässlich, die die Einschätzungen verschiedenster Akteure mit einbezie-<br />

hen. Zum anderen müssen die gewählten Instrumente je nach Problemkonstellation<br />

eingesetzt werden, damit diese einen spezifischen Beitrag zur Informationsgewin-<br />

nung, Analyse <strong>und</strong> Entscheidungsvorbereitung leisten können. (vgl. Gesellschaft für<br />

innovative Beschäftigungsförderung 1998, S. 18ff.)<br />

Sieht man die Problematik der Qualifikationsprognostik nicht allein in der Ermitt-<br />

lung des Qualifikationsbedarfs, sondern gr<strong>und</strong>legend erst einmal in der Definition <strong>und</strong><br />

Abgrenzung sowie der Komplexität der beruflichen Qualifikation als „mehrdimensio-<br />

nalen Prozess in einem sozialen Konstrukt“, lässt sich vielleicht ein anderer Weg fin-<br />

den, um den bisherigen Versäumnissen entgegentreten zu können. Büchter 1999 hat<br />

zehn Regeln zur Ermittlung von Qualifikationsbedarf aufgestellt. Neben den bisher<br />

gewonnen Erkenntnissen unterstreicht vor allem die erste Regel den Wunsch nach<br />

einem ganzheitlichen Konzept.<br />

Qualifikationsbedarf ist demnach als gesellschaftliches Konstrukt zu sehen, wo-<br />

bei seine Ermittlung als diskursiver Prozess zu betrachten ist. Qualifikationsbedarf ist<br />

nicht einfach da, sondern er muss gesehen, definiert <strong>und</strong> bestimmt werden. Damit ist<br />

er ein gesellschaftlich konstruiertes Phänomen, das durch Interessen, Wahrnehmun-<br />

gen <strong>und</strong> Deutungen definiert wird. Durch die Thematisierung dieser sozialen Dimen-<br />

sion wird auch die Ermittlung als sozial gesteuerter <strong>und</strong> beeinflussbarer Prozess in<br />

den Vordergr<strong>und</strong> gerückt. Hierbei geht es nicht mehr nur um die einfache Bestim-<br />

mung von Inhalten, sondern vielmehr auch um die Diskussion, Aushandlung <strong>und</strong><br />

Weckung von Qualifikationsbedarf. (vgl. Büchter 1999, S. 12f.) Die Interpretation wird<br />

damit zu einer zentralen Leistung der Qualifikationsbedarfsermittlung.<br />

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