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3.1.3. Verteilung der Arbeitslosenquote nach Geschlecht<br />

Eine bisher noch nicht angesprochene Problemgruppe auf dem Arbeitsmarkt sind<br />

Frauen. Das Arbeitslosigkeitsrisiko ist zwischen Frauen <strong>und</strong> Männern höchst un-<br />

gleich verteilt. Einer der wichtigsten Gründe für Benachteiligungen der Frauen auf<br />

dem Arbeitsmarkt ist deren häufig diskontinuierlich verlaufende Erwerbsbiographie.<br />

Jüngere Frauen (bis 34 Jahre) sind kaum stärker – teilweise sogar weniger - von Ar-<br />

beitslosigkeit betroffen als Männer ihrer Altersklasse. Dafür liegen die Arbeitslosen-<br />

quoten der Frauen in den mittleren <strong>und</strong> höheren Altersgruppen um mindestens zwei<br />

Prozentpunkte höher als die der Männer (vgl. Bosch 1998, S. 68) Der wichtigste<br />

Gr<strong>und</strong> für die schlechten Beschäftigungschancen der Frauen sind so genannte Fa-<br />

milienpausen, in denen Frauen sich in den wenigsten Fällen weiterqualifizieren. Dar-<br />

über hinaus haben sie wegen der daraus folgenden niedrigeren Betriebszugehörig-<br />

keit ein höheres Kündigungsrisiko zu tragen als gleichaltrige Männer. Je kürzer die<br />

Berufserfahrung vor der Familienpause ist, umso schwieriger ist der Eintritt in das<br />

Berufsleben nach der Babypause. Hinzu kommt, dass Frauen mit Kindern oft weni-<br />

ger mobil <strong>und</strong> flexibel sind als ihre männlichen Konkurrenten <strong>und</strong> daher auf Arbeits-<br />

plätze mit familienfre<strong>und</strong>lichen Arbeitszeiten oder Halbtagsstellen angewiesen sind.<br />

Letztere werden jedoch bisher in viel zu geringem Maße angeboten.<br />

Vergleicht man die Dauer der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, ist festzustellen,<br />

dass Frauen in der Regel häufiger von einer länger andauernden Arbeitslosigkeit be-<br />

troffen sind als Männer. Zahlen vom Juni 1995 belegen, dass die Verweildauer in Ar-<br />

beitslosigkeit bei Frauen durchschnittlich 8,6 Monate betraf, während sie bei Män-<br />

nern „nur“ 7,8 Monate betrug (vgl. Bosch 1998, S. 72). Diese Zahlen lassen sich da-<br />

durch erklären, dass bei Männern durch konjunkturell bedingte Schwankungen ge-<br />

rade im verarbeitenden Sektor sich schneller Möglichkeiten ergeben, ihre Arbeitslo-<br />

sigkeit zu beenden oder zumindest saisonal bedingt zu unterbrechen. Frauen sind in<br />

diesem Sektor nur sehr gering vertreten. Ihr Hauptbeschäftigungsfeld ist der Dienst-<br />

leistungssektor. Männer haben daher eine größere Bandbreite an Möglichkeiten, um<br />

ihrer Arbeitslosigkeit ein Ende zu setzen, während Frauen zu einem großen Teil auf<br />

ein Arbeitsfeld – den Dienstleistungsbereich - zurückgreifen müssen. Die im Ver-<br />

gleich zu den Männern hohen Verbleibsquoten der Frauen in Arbeitslosigkeit erge-<br />

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