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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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eruflichen Bildungswesen auf Veränderungen hin beobachtet, so ist folgendes fest-<br />

zustellen. Einerseits stieg die Beteiligung in länger andauernden Bildungsgängen,<br />

andererseits ist eine Zunahme an zusätzlichen Ausbildungsgängen <strong>und</strong> Doppelquali-<br />

fizierungen zu beobachten. Im Jahr 1960 befanden sich 82% aller 15-jährigen in all-<br />

gemein bildenden <strong>und</strong> beruflichen Ausbildungen, ab Mitte der 80er Jahre befanden<br />

sich praktisch die gesamte Altersgruppe (99%) im Bildungs- <strong>und</strong> Ausbildungswesen.<br />

Werden die einzelnen Bildungssektoren separat betrachtet, fällt auf, dass sich zwi-<br />

schen den Jahren 1960 <strong>und</strong> 1992 die Zahl der Schulabsolventen mit allgemeiner<br />

Hochschulreife von 6% auf 13% eines alterstypischen Durchschnittsjahrganges er-<br />

höht hat. Noch stärkere Veränderungen sind im beruflichen Bildungswesen auszu-<br />

machen – wahrscheinlich auch als Folge einer gestiegenen Zahl der Absolventen<br />

des allgemein bildenden Schulwesens. Die Zugangsquoten 6 der beruflichen Erstaus-<br />

bildung zwischen 1975 <strong>und</strong> 1991 sind von 64% auf 91,8% gestiegen, die Zugangs-<br />

quoten in den Hochschulen von 18,6% auf 26,7%. (vgl. Reinberg/Fischer/Tessaring<br />

1995)<br />

2.1.2.2. Auswirkungen der Individualisierung auf Berufs- <strong>und</strong> Qualifika-<br />

tionsstrukturen<br />

Wandel von Erwerbsarbeit ist ein Prozess, in dem sich nicht nur gesamtgesellschaft-<br />

liche Modifikationen vollziehen, sondern auch subjektive Bedeutungen <strong>und</strong> Einstel-<br />

lungen zu Arbeit sich verändern – <strong>und</strong> das im gleichzeitigen Wechselspiel.<br />

Die schon beschriebenen Tendenzen zeichnen einen veränderten Bedürfnishori-<br />

zont für große Teile der Gesellschaft nach. Die Verringerung von Arbeitszeit bei Zu-<br />

nahme von Freizeit deutet einen zunehmenden Stellenwert von Freizeitgütern, Frei-<br />

zeitdienstleistungen, Bildungsbereitschaft <strong>und</strong> kulturellen Dienstleistungen an.<br />

Die traditionelle Identitätsbildung <strong>und</strong> Vergesellschaftung durch Erwerbsarbeit<br />

oder spezielle berufliche Sozialisation scheint in gewissen Bereichen von Auflösung<br />

begriffen zu sein. Gerade bei jüngeren Erwachsenen ist ein subjektives Verhältnis<br />

zur Erwerbsarbeit festzustellen, das sich auf Emotionalität <strong>und</strong> Persönlichkeitsent-<br />

6 Das Verwenden von normierten Zugangsquoten verhindert eine Datenverzerrung sowohl um de-<br />

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