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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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Aufgr<strong>und</strong> von oft problematischen Übergängen von der Ausbildung in das Er-<br />

werbsleben oder durch einen plötzlichen Arbeitsplatzverlust kommt es bei vielen Ar-<br />

beitnehmern zu Prioritätenverschiebungen in Bezug auf die zuvor gesetzten Ziele<br />

<strong>und</strong> Hoffnungen an ihren Beruf. Akzeptable Arbeitsbedingungen, Sinnhaftigkeit der<br />

Arbeitsaufgabe, berufliche Selbstverwirklichung rücken plötzlich an die zweite Stelle,<br />

wenn es darum geht, die eigene Existenz durch ein geregeltes Einkommen sichern<br />

zu müssen.<br />

Oder es kommt durch nicht zu erwartende Einkommens- oder Positionsverbesse-<br />

rungen in dem spezifischen Beruf zu „Abkühlungsphasen“ bei den Betroffenen, <strong>und</strong><br />

die Ausübung einer Erwerbstätigkeit wird nur noch durch das Erfüllen abstrakter Ar-<br />

beit als bloße Notwendigkeit gesehen. Diese Betroffenen verwerfen entweder ihre<br />

ursprünglichen beruflichen Ziele durch den Wechsel in andere Berufssparten oder<br />

Gelegenheitsjobs oder sie versuchen einen Ausweg über Weiterbildungsmaßnah-<br />

men oder Aufnahme eines Studiums zu finden, um an ihren subjektiven Anforderun-<br />

gen, die sie an einen Beruf stellen, festhalten zu können.<br />

Lebensverläufe folgen also überwiegend nicht mehr dem Modell der Normalbio-<br />

graphie. Zwar bilden die Fachkräfte mit einer kontinuierlichen Erwerbstätigkeit immer<br />

noch die größte Anzahl, daneben zeichnet sich aber eine bunte Vielfalt diskontinuier-<br />

licher Verläufe ab. Welches Muster der Erwerbsverlauf, d.h. die Abfolge <strong>und</strong> Dauer<br />

unterschiedlicher Erwerbsstatus wie Erwerbstätigkeit, Arbeitslosigkeit, Bildung <strong>und</strong><br />

Familienarbeit, annimmt, hängt dabei auch von dem einmal gewählten Ausbildungs-<br />

beruf ab, sowie von subjektiven Motiven <strong>und</strong> Handlungsmustern.<br />

Statt nur über den Trend der Entberuflichung zu spekulieren, wäre es wichtiger,<br />

die symbolischen <strong>und</strong> qualifikatorischen Dimensionen der Berufsarbeit als Voraus-<br />

setzungen für die Beteiligung der Menschen an gesellschaftlichen Innovationen he-<br />

rauszuheben. An den genannten Beispielen ist deutlich geworden, dass Laufbahnen<br />

z.B. durch eine frühzeitige Mischung von Tätigkeiten erleichtert werden könnten, weil<br />

Mischungsverhältnisse von Tätigkeiten sich leichter ändern lassen, als abrupte<br />

Wechsel eingeführt werden können. Gegen diesen einfachen Gr<strong>und</strong>satz wird am<br />

häufigsten, teilweise auch schon in der Ausbildung, verstoßen. Arbeitnehmer/innen<br />

werden jahrelang in Tätigkeiten belassen, die sich vorhersehbar als begrenzt erwei-<br />

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