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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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tive soziale Absicherung zu nennen. Jedoch darf dieser Aspekt nicht monokausal<br />

betrachtet werden, da bisher häusliche Arbeit von Frauen überwiegend gesellschaft-<br />

lich <strong>und</strong> finanziell als unterbewertet <strong>und</strong> gering eingeschätzt wurde. Als eine mögli-<br />

che Reaktion kann die verstärkte berufliche Selbstverwirklichung angesehen werden.<br />

Zu bedenken bleibt allerdings, dass familiäre Arbeit in Privathaushalten eine erhebli-<br />

che Leistung für die Gesellschaft ist. Nämlich erstens für die nachwachsende Gene-<br />

ration, zweitens für die Regeneration <strong>und</strong> Qualifikation des gesellschaftlichen Ar-<br />

beitspotentials sowie drittens für die Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge, Aktivierung, Rehabilitie-<br />

rung <strong>und</strong> Pflege von Kranken <strong>und</strong> Behinderten aller Altersgruppen. Die zunehmende<br />

außerhäusliche Erwerbstätigkeit erzwingt also offensichtlich kollektive Gegentenden-<br />

zen in einem anderen Bereich. Die gegenwärtigen arbeitsstrukturellen Bedingungen,<br />

besonders die Arbeitszeit, verhindert eine Gleichzeitigkeit von beruflichem <strong>und</strong> fami-<br />

liärem Engagement trotz fortschreitender Arbeitszeitflexibilisierung. (vgl. Barkholdt<br />

1997, S. 53)<br />

Diese Kollision von lebensweltlichen <strong>und</strong> arbeitsweltlichen Anforderungen, die<br />

eine zu wünschende Gleichzeitigkeit nicht zulässt, trägt zu diskontinuierlichen Er-<br />

werbsbiographien von Frauen bei. Diskontinuierliche Erwerbsbiographien verlaufen<br />

häufig in Einklang mit Einbußen an sozialer Sicherheit <strong>und</strong> Qualifikation. Die bei-<br />

spielsweise mit dem Erziehungsurlaub einhergehende Gefahr einer Humankapital-<br />

entwertung wird häufig von Führungskräften im Personalwesen erwartet. (vgl. Bark-<br />

holdt 1997, S. 54) Betriebliche Strategien zur Kompensation des Dequalifizierungsri-<br />

sikos zugunsten einer weiterhin attraktiven human-ressource-Nutzung über Weiter-<br />

bildung wäre verstärkt wünschenswert.<br />

Gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong> der zukünftigen demographischen Entwicklung wird<br />

die Vereinbarkeit von Berufsarbeit <strong>und</strong> Familienarbeit notwendiger. Der Aspekt des<br />

lebenslangen Lernens müsste - neben flexibleren Arbeitszeitstrukturen - verstärkt in-<br />

stitutionalisiert in die gesamte Erwerbsbiographie integriert werden.<br />

8 Vgl. dazu Allmendinger, J./Hinz, T. (1999): Geschlechtersegregation im Erwerbsbereich. In: Deutschland<br />

im Wandel: sozialstrukturelle Analysen. Hrsg.: Glatzer, W./Ostner, I. Oblaten.<br />

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