Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

Um differenziert zu Aussagen über Qualifikationsentwicklung zu gelangen, so ist
einerseits auf die Entwicklung von Qualifikationsstruktur zu achten, um andererseits
dann Aussagen zu inhaltlichen Veränderungen geben zu können.
Inwieweit verschiedene Ausbildungsabschlüsse - kein Ausbildungsabschluss,
Fachausbildung und Hochschulausbildung - von verschiedenen Dienstleistungsbe-
reichen angeboten werden, wird in der Zeitspanne von 1985 bis 1995 betrachtet,
wobei Rüdiger Glott vorsichtig folgert. „Die Beschäftigten im westdeutschen Dienst-
leistungssektor verfügen mehrheitlich über ein relativ solides Qualifikationsfunda-
ment. Es zeigt sich auch kein Trend zum Abbau, sondern vielmehr einer zur Anhe-
bung der Ansprüche an formale Qualifikationen.“ (Glott, 1998, S. 77)
Eine Separierung, wie dies bei Rationalisierungsvorgängen schon gezeigt wurde,
erleichtert den Zugriff auf Tendenzen. Eine qualifikationswirksame Grenze ist die Se-
parierung von dispositiven und operativen Tätigkeiten. Der Bereich der operativen
Tätigkeitsstrukturen, in den EDV-Technologie Einzug gehalten hat, verläuft nach ei-
ner technizistischen Substitutionslogik, die häufig eine größere Standardisierung von
Arbeitstätigkeiten zur Folge hat. Die Möglichkeit, dass Menschen im Arbeitsprozess
Fehler machen, soll konsequent über den Einsatz von Technik reduziert werden. In
diesen Bereichen entstand fragmentierte, wenig qualifizierte Dienstleistungsarbeit.
Die eigentlich qualifikationsrelevanten Wirkungen von Rationalisierung finden im
dispositiven Bereich statt, indem die Einführung von elektronischer Datenverarbei-
tung und -kommunikation sich dadurch auszeichnet, dass sie mit den fachlichen
Kernfunktionen in einem unauflösbaren Zusammenhang stehen.
Wenn Dienstleistungstätigkeiten als Formen von Kopfarbeit zu verstehen sind,
die sich im Umgang mit Menschen, Symbolen oder Daten darstellen und ihren Aus-
druck in Tätigkeiten wie Beraten, Verkaufen, Informationsverarbeitung, -bewertung,
der Anwendung von Regeln und der Subsumption von gegebenen Normen unter
Sachverhalten findet, so fällt es schwer, definierte Qualifikationsanforderungen aus-
zumachen. Je nach unterschiedlichen Organisations- und Branchentypen treten
diese Anforderungen in unterschiedlichem Maße und unterschiedlicher Kombination
auf. Die Situation von Dienstleistern ist gerade durch eine offene Handlungs- oder
Interaktionssituation gekennzeichnet. Diese Offenheit verbietet es nach funktionali-
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