Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

Darüber hinaus ist es in der Dualen Ausbildung von Seiten der Unternehmen der
IT-Branche und den Kammern jahrelang versäumt worden, sich auf die Entwicklun-
gen der Informatik-Branche rechtzeitig einzustellen. Veralterte Ausbildungsgänge,
wie die Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann/-frau, konnten durch überholte
Qualifikationen den steigenden Anforderungen des IT-Arbeitsmarktes nicht mehr ge-
recht werden. Als Folge davon zeigte sich eine hohe Fluktuation in diesem Ausbil-
dungsgang und eine unzureichende Qualifikation von Arbeitskräften.
Die IT-Branche ist dadurch, dass sie nur wenige Arbeitsplätze mit einschlägig
ausgebildeten Fachleuten besetzen kann gezwungen, alle anderen Arbeitsplätze mit
„Angelernten“ zu besetzen. Dies sind in aller Regel arbeitslose IT-Fachleute, die ihre
bereits vorhandenen Qualifikationen durch Maßnahmen, die vom Arbeitsamt geför-
dert wurden, verbessern und aktualisieren konnten, Umsteiger aus anderen Berufen,
die ohne jede weitere Umschulung in die IT-Berufe hineinwachsen wollen und Um-
steiger, die in ihrem alten Beruf keine weitere Beschäftigungschance sahen und oft-
mals der Not gehorchend, in IT-Berufe umgeschult haben. Diese Personengruppen
konnten in der Regel zwar gut in die IT-Berufe integriert werden, jedoch wird dadurch
eine dringend notwendig gewordene Professionalisierung dieser Branche gravierend
behindert, wodurch die klare Abgrenzung der spezialisierten Computerberufe bisher
nicht möglich war. (vgl. Dostal 1999, S. 453f.)
3.4.4. Zukünftige Entwicklung der IT-Ausbildungsberufe auf dem Ar-
beitsmarkt
Durch die o.g. Umbruchprozesse sind für die Duale Ausbildung mit der Einführung
der neuen IT-Berufsbilder neue Räume geschaffen worden, um auf der einen Seite
den zukünftigen Fachkräftebedarf zu sichern, und auf der anderen Seite das Duale
System für Schulabsolventen wieder attraktiver zu machen. Mit der Einführung der
neuen IT-Berufe bietet sich den Unternehmen die Möglichkeit, die benötigten IT-
Fachkräfte erstens selbst und zweitens passgenau für die betrieblichen Belange
auszubilden. Mit ihrer oben beschriebenen Struktur besitzen die IT-Berufe eine große
Flexibilität, um sich den spezifischen und sich rasch ändernden Qualifikationsanfor-
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