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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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traditionellen <strong>und</strong> bekannten, aber wenig aussichtsreichen Handels- <strong>und</strong> Hand-<br />

werksberufen größer ist als zu neuen, zukunftsreichen, aber weitgehend unbekann-<br />

ten Berufen (vgl. Beinke 1983, S. 175).<br />

Ein weiterer Aspekt ist, dass mit der Berufsauswahl ein Prozess beschrieben<br />

wird, bei dem der Jugendliche nicht die freie Wahl zwischen allen existierenden Aus-<br />

bildungsberufen hat. Vielmehr ist der individuelle Auswahlprozess ein eingeschränk-<br />

ter, der durch externe Faktoren mitbeeinflusst wird. Mögliche Ausbildungsberufe, zur<br />

Verfügung stehende Ausbildungsplätze mit spezifischen auszuführenden Tätigkeiten<br />

müssen in Einklang gebracht werden mit den eigenen Interessen, Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Erwartungen, die an einen Ausbildungsberuf gestellt werden. Das bedeutet, dass die<br />

im schulischen Bildungsprozess erworbenen Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt<br />

eine entsprechende <strong>Nachfrage</strong> finden müssen, wenn ihr Nutzen für den einzelnen<br />

gewährleistet sein soll. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen üben somit auf den<br />

Suchprozess nach einem geeigneten Ausbildungsberuf einen beträchtlichen Einfluss<br />

aus, indem durch ein mehr oder wenig großes <strong>Angebot</strong> an betrieblichen Ausbil-<br />

dungs- <strong>und</strong> Arbeitsplätzen strukturelle Vorgaben für die individuelle berufliche Kar-<br />

riere gesetzt werden. Die Eigendynamik von Marktbewegung <strong>und</strong> Konjunktur sowie<br />

die wirtschaftspolitischen Zielvorgaben einzelner Unternehmen bestimmen ein Sze-<br />

nario, das sich für den einzelnen als Glück oder Pech geltend macht, in einer Phase<br />

der Prosperität oder der Rezession auf den Arbeitsmarkt zu treten <strong>und</strong> hier umwor-<br />

ben oder abgewiesen zu werden. (vgl. Wahler/Witzel 1998, S. 13) Für einen großen<br />

Teil der Jugendlichen reduziert sich die Berufswahl daher auf die Entscheidung, ent-<br />

weder überhaupt keine Berufsausbildung zu durchlaufen oder ohne Rücksicht auf<br />

persönliche Neigungen <strong>und</strong> Berufswünsche irgendein Ausbildungsverhältnis einzu-<br />

gehen. Für die zukünftige Erwerbsbiographie dieser Jugendlichen können an diesem<br />

Punkt die ersten Brüche sichtbar werden. Entweder sie verbleiben in ihrem Ausbil-<br />

dungsberuf, obwohl dieser nicht ihren anfänglichen Vorstellungen entsprochen hat<br />

oder sie ändern noch während oder nach Beendigung der Ausbildung ihren Beruf,<br />

um im Nachhinein doch noch ein Berufsziel anzustreben, das ihren persönlichen<br />

Neigungen <strong>und</strong> Vorstellungen entspricht. Die Berufsausbildung ist im Endeffekt der<br />

Ort, an dem sowohl wunschgemäße Berufsorientierungen wie auch aus Anpas-<br />

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