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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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fahren, die zu einer schrittweisen Verbesserung der Produkte führte. Auf der Ebene<br />

der betrieblichen Arbeitsorganisation war die Belegschaft hierarchisch qualifikations-<br />

spezifisch gegliedert. Auf der Systemebene dominierte einerseits eine Trennung von<br />

Hand- <strong>und</strong> Kopfarbeit oder von ausführender <strong>und</strong> planender Arbeit, andererseits das<br />

Übergewicht von Herstellungsarbeiten gegenüber verschiedensten Dienstleistungs-<br />

arbeiten.<br />

Unter den sich verändernden globalen ökonomischen <strong>und</strong> gesellschaftspoliti-<br />

schen Veränderungen, wobei Absatzmärkte <strong>und</strong> Wertschöpfungsketten in Produktion<br />

<strong>und</strong> in zunehmend dominierender Weise Dienstleistung weltweit organisiert <strong>und</strong> ver-<br />

netzt werden, stoßen die Bestandsvoraussetzungen der Beruflichkeit <strong>und</strong> somit des<br />

Dualen Ausbildungssystems an ihre Grenzen. Schon in den 80er Jahren des<br />

20.Jahrh<strong>und</strong>erts war wirtschaftlich der tertiäre Sektor in Deutschland am dominante-<br />

sten. (vgl. Baethge 2000, S. 149f.) 27 Das Berufsprinzip scheint immer weniger in der<br />

Lage zu sein, die Qualifikationen bereitzustellen, die für eine hochdynamische Wirt-<br />

schaft im Übergang zur Wissensgesellschaft erforderlich sind.<br />

Unter den veränderten Bedingungen einer Globalisierung zeigen die ebenge-<br />

nannten Ebenen eine Erosion der Beruflichkeit sowie des dualen Ausbildungssy-<br />

stems. Ein Wandel auf der Ebene der individuellen Anforderungs- <strong>und</strong> Qualifikati-<br />

onsprofile zeigt sich - wie schon dargestellt - von Erfahrungsqualifikationen hin zu<br />

Wissens- <strong>und</strong> Analysequalifikationen <strong>und</strong> von konkret gegenstands- <strong>und</strong> prozessbe-<br />

zogenen Fähigkeiten zu abstrakten Fähigkeiten. Auf der Ebene der betrieblichen Ar-<br />

beitsorganisation kann eine berufsbezogene Ausbildung sowie das Facharbeiterprin-<br />

zip prozessbezogene Organisationen nicht hinreichend bedienen. Betriebliche Ar-<br />

beitsorganisationen haben sich mittlerweile so verändert, dass der Arbeitskrafttypus<br />

Facharbeiter verb<strong>und</strong>en mit dem Berufsprinzip den neuen Anforderungen sogar<br />

eventuell dysfunktional entgegensteht. Auf der Makroebene von Beschäftigungssy-<br />

stem <strong>und</strong> Arbeitsmarkt lässt sich eine Kritik auf zweifacher Ebene formulieren.<br />

Räumlich scheint ein Ausbildungssystem, das auf regionale <strong>und</strong> lokale Märkte ab-<br />

zielt, die erforderlichen Qualifikationen nicht mehr sicherzustellen; fehlende Mobili-<br />

27 Zur Schwierigkeit des statistisch internationalen Vergleichs von Erwerbsstrukturen nach Sektoren<br />

Baethge 2000, S. 150ff.<br />

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