Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

zu, Entwicklungstrends aufzuzeigen, die unter den gegebenen und zu erwartenden
Bedingungen eine hohe Plausibilität aufweisen. Andererseits macht sie auch auf al-
ternative Entwicklungspfade aufmerksam, wobei die ihr zugrunde gelegten Entwick-
lungsbedingungen jeweils ausgewiesen werden. Folglich können dabei verschiedene
Zukünfte aufgezeigt werden, die eine diskontinuierliche - von unvorhersehbaren
Faktoren bestimmte - Entwicklung mit einkalkulieren. So ringt die Szenariotechnik
zwar auch mit den allgemeinen Problemen der Prognostik, ist aber aufgrund ihrer
Komplexität aussagefähiger als andere, rein quantitative Prognoseverfahren. Dabei
„(...) beschränkt sich die Szenario-Technik im Gegensatz zu den meisten Prognose-
techniken nicht nur auf die Verarbeitung quantitativer Informationen, sondern greift
vor allem auch auf qualitative Daten zurück“ (Meyer-Schönherr 1992, S. 31). Der
Unterschied zu den herkömmlichen Prognoseverfahren ist, dass die Szenariotechnik
die Möglichkeit unerwartet störender Einflüsse anerkennt und ihnen dadurch dem-
entsprechend begegnen kann.
Zu beachten bleibt schließlich, dass Prognostik allein nicht dem Mertens`schen
Trilemma entrinnen kann. Als Merkmale für eine gute Prognose können drei Eigen-
schaften genannt werden. Prognosen sollten über einen bestimmten Zeitraum, mit
einen möglichst hohen Informationsgehalt, eine hohe Trefferquote (Zuverlässigkeit)
aufweisen. Lt. Mertens wird eine Steigerung in einem der drei Eigenschaften nicht zu
erreichen sein, ohne in den beiden anderen Abstriche hinzunehmen. (vgl. Mertens
1982, S. 145ff.)
Explizit lassen sich nicht alle drei Kriterien gleichzeitig gut erfüllen. Eine detail-
lierte Prognose kann nicht langfristig zutreffen. Vielmehr ist eine gute Prognose mit
einer hohen Spezifikation am leichtesten für einen kurzen Zeitraum möglich. Langfri-
stig gültige Vorhersagen über Jahrzehnte oder individuell spezifizierte Prognosen
sind daher sehr unwahrscheinlich.
Prognosen können abschließend als mehr oder weniger exakte Fortschreibungen
von Vergangenheitszuständen in die Zukunft verstanden werden. Sicherlich sind
Prognosen als „(...) Systemanalyse mit längerfristiger Betrachtungsweise (...)“ (Geh-
macher 1971, S. 16) zu verstehen. Trotzdem gibt es immer Einflüsse, seien es tech-
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